Jede Hochzeit ist einzigartig und die Ansprüche an den Fotografen sind hoch. Schließlich dreht sich der ganze Tag um die zwei Liebenden, und sollten die Fotos nichts werden, lässt sich das Geschehene nicht mehr wiederholen. Wir haben ein paar Tipps für dich, wie der Tag für dich und für die Hochzeitsgesellschaft perfekt wird.
Tipp 1: Distanz wahren
Nicht immer wirst du nah genug an das Brautpaar herankommen, ohne die Hochzeitsgäste zu stören. Arbeite daher mit Zoomobjektiven, um flexibel reagieren zu können. Bei den später angesetzten Pärchen-Shootings kannst du dann Festbrennweiten verwenden.
Tipp 2: Umgebung erforschen
Suche den Ort des Geschehens bereits vor der Zeremonie auf und schaue vor allem, welches Licht vor Ort herrscht. Überlege dir dann, welche Standorte sich eignen und ob Kunstlicht-Einsatz nötig ist. Bei der Hochzeitsparty kannst du auch Blitzlicht verwenden, bei der Trauung solltest du aber auf Dauerlicht setzen – sofern es erlaubt ist. Spreche dich dazu mit den Organisatoren und dem Brautpaar ab.
Tipp 3: Serienmodus
Um keinen wichtigen Augenblick zu verpassen, arbeite mit dem Serienmodus deiner Kamera und machen kurze, schnelle Bildserien. So fängst du etwa unterschiedliche Blicke und Gesten der Beteiligten ein und bekommst mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens ein Foto, auf dem niemand blinzelt, niest oder sich kratzt. Hilfreich ist, den genauen Ablauf der Zeremonie und der Feierlichkeiten zu kennen. Dann kannst du schon deine Position einnehmen, bevor das Brautpaar den Kuchen anschneidet.
Tipp 4: Belichtungsmessung
Verwende bei der Trauung die Spotmessung deiner Kamera und messe immer auf die Gesichter des Brautpaares. Denn die dunkle Umgebung und die hellen Fenster in einer Kirche können den Belichtungsmesser dazu verleiten, ein Bild über- oder unterzubelichten.
Tipp 5: Innenaufnahmen
Damit möglichst viel Licht auf den Bildsensor gelangt, musst du in der Kirche oder im Standesamt meist mit weit offener Blende fotografieren. Zwar darfst du womöglich einen Blitz verwenden, aber das sieht auf Hochzeitsfotos alles andere als romantisch aus. Da ist eher weiches Licht gefragt. Bei nicht ausreichendem Lichtangebot ist ein höherer ISO-Wert die Lösung. Neuere Kameramodelle schaffen problemlos ISO 1.600 ohne deutlich sichtbares Rauschen. Wichtiger ist jedoch die Verschlusszeit. Halte diese immer so kurz wie möglich. Etwaige Verwacklungen, die bei zu langer Belichtungszeit entstehen, ruinieren jedes Hochzeitsfoto und lassen sich hinterher nicht mehr entfernen.
Tipp 6: Gruppenfotos
Die vielen Menschen zu unterschiedlichen Gruppenfotos zu versammeln gehört zu den schwierigsten Aufgaben eines Hochzeitsfotografen. Bitte daher die Trauzeugen um Unterstützung. Diese kennen die Gäste in den meisten Fällen und wissen am besten, wer mit wem auf ein Foto soll.
Tipp 7: Hochzeitsporträts
Zwischen der Trauung und der Party hast du zumeist Zeit für die klassischen Hochzeitsporträts. Im Sommer kannst du etwa die Goldene Stunde für romantische Fotos nutzen. Die Sonne steht dann tief und spendet ein weiches, warmes Licht. Das Brautpaar wird sicherlich aufgeregt sein, es ist also wichtig, jederzeit Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. Gehe mit ihnen vorher jeden Arbeitsschritt durch und rede auch viel mit den beiden. Dann fühlen sie sich beim Shooting gut betreut.
Tipp 8: Schönes Bokeh
Eine offene Blende wie f/2,8 lässt den Hintergrund verschwimmen und sorgt für eine verträumte Atmosphäre. Dadurch wird jedoch das Fokussieren erschwert, da der Schärfentiefebereich sehr klein ausfällt. Aktiviere die Funktion »Focus Peaking« an deiner Kamera, wenn du manuell fokussierst. Dann erscheinen die scharfen Kanten im Live View farblich hervorgehoben. Solltest du hingegen mit dem Autofokus arbeiten, setze den Messpunkt immer auf die Augen.
Foto-Checkliste: Die wichtigsten Momente, die du auf alle Fälle fotografieren musst
- Kuss am Altar
- Ringübergabe
- Torte anschneiden
- Erster Tanz
- Das Brautpaar verlässt die Kirche
- Details: Brautkleid vor der Hochzeit, Accessoires, Buffet etc.