Jeden Monat erscheinen zahlreiche neue Bildbände und Fotobücher auf dem Markt. Wir haben uns durch die Neuerscheinungen geblättert und stellen euch unsere Favoriten vor. Dieses Mal haben wir eine Auswahl der besten Bildbände zu Lost Places zusammengestellt. Wir entführen euch in verlassene Herrenhäuser in Frankreich, zeigen euch den morbiden Charme von Friedhöfen und machen Halt an verlassenen Bahnhöfen. Viel Spaß beim Lesen und Staunen!
Morbides Frankreich
Verlassen, vergessen, verloren – und doch so beeindruckend. Die Motive, die der neue Bildband Temps perdu vereint, finden sich in ganz Frankreich: Schlösser, Herrenhäuser, Schiffswracks, Bibliotheken und Kirchen, Schwimmbäder, Bunker, Bahnhöfe, Fabriken und Gefängnisse. Innen- und Außenansichten von morbidem Charme und mit einem ganz speziellen Flair, das von früheren Zeiten berichtet. Wissenswerte Hintergrundinfos zur Historie der Orte ergänzen das Buch.
Aufgestöbert haben diese Orte die Fotografen Stefan Hefele und Felix Röser. Hefele, geboren 1986, arbeitet seit 2010 als Abenteuer- und Landschaftsfotograf. Sein Revier sind die unterschiedlichsten Klimazonen unseres Planeten. Von den Tropen bis zu den eisigen Welten möchte er uns Menschen mit seinen gefühlsbetonten Bildern die empfindliche Intimität und einzigartige Bedeutung der Natur näher bringen und zu einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung auffordern. Mittlerweile sind mehrere Buchprojekte bei Bruckmann und Frederking und Thaler erschienen. Felix Röser arbeitet seit 2012 als freischaffender Landschafts- und Werbefotograf. Seine stimmungsvollen Fotografien wurden bereits mehrfach in internationalen Wettbewerben ausgezeichnet und in verschiedenen Magazinen sowie Ausstellungen gezeigt.
Temps perdu
Reise zu Frankreichs vergessenen Orten
Stefan Hefele, Felix Röser & Hilke Maunder
Frederking & Thaler Verlag
288 Seiten, 98 Euro
ISBN-13: 978-3-95416-362-5
https://verlagshaus24.de/temps-perdu
Geheimnisvolle Friedhöfe
Sven Fennema macht sich wieder auf zu einer melancholischen Reise – diesmal zu den verwunschenen Friedhöfen in Europa. Zu den pompösen Statuen der Friedhöfe Italiens, den romantischen Anlagen in Stahnsdorf und Köln und zu den geheimnisvollen jüdischen Grabstätten in Prag. Jeder Ort, den der Fotograf in dem neuen Bildband Memento inszeniert hat, atmet den Zauber der Vergänglichkeit, mancher erzählt Geschichten mit seinen umrankten Gräbern, andere beeindrucken mit verwitterten Inschriften und stolzen Mausoleen. Vielgestaltige Welten der Erinnerung – poetisch verewigt in bildstarker Fotografie. Mit persönlichen Texten und Hintergrundwissen zur Historie und zu den Gräbern von Prominenten.
Sven Fennema nimmt seit 2009 an nationalen und internationalen Ausstellungen teil. Viele Reisen führten ihn zu verlassenen Orten in ganz Europa, seine erfolgreichen Bildbände widmen sich der Lost-Places-Fotografie. Seit jeher faszinieren ihn die melancholisch schönen Aspekte der Friedhofskultur des Abendlands. Sie für »Memento« in Szene zu setzen, ist ihm eine Herzensangelegenheit.
Björn Eenboom hat als Journalist und Autor bereits für viele renommierte Magazine und Zeitungen geschrieben, darunter die »Frankfurter Rundschau«. Für das kulturpolitische Magazin »Cicero« zeichnet er für die beliebte Rubrik »Die letzten 24 Stunden« seit vielen Jahren die Gedanken von prominenten Zeitgenossen zu ihrem persönlichen Verhältnis zum Tod, Glauben und Bestattungen auf.
Memento
Verwunschene Friedhöfe – Orte der Erinnerung
Sven Fennema
Frederking & Thaler Verlag
240 Seiten, 50 Euro
ISBN: 978-3-95416-380-9
https://verlagshaus24.de/memento
Vergessene Bahnöfe
Lost-Place-Fotograf:innen lieben den morbiden Charme von längst vergessenen Orten. Fotograf Johannes Glöckner hat seinen Bildband „Lost Trains“ dabei einem besonderen Bereich der Lost-Place-Fotografie gewidmet und richtete seinen Sucher auf verlassene Loks, leere Hallen und gespenstische Bahnhöfe. Dabei bietet der Bildband allerhand Wehmutsfutter für alle Bahnfans und Liebhaber von Lost Places.
Die verlassenen Lokomotiven und ruhenden Waggons, die Drehscheiben, Bahnhöfe, Brücken, Werkstätten – alles zeugt von der Genialität der Erfinder und Ingenieure der Bahngeschichte sowie der Bedeutung des Schienenverkehrs. Die Fotografien erzählen aber auch vom Niedergang so mancher Strecke und vom Schicksal so mancher Fahrzeuge und Bahngebäude.
Die Bilder sind abwechslungsreich und zeigen die Orte in ganz unterschiedlichem Zustand. „Die vergessenen Bahnen und verlorenen Züge haben bereits ein bemerkenswertes Eigenleben entwickelt. Nach und nach wurden sie ein Teil ihrer Umgebung und in den natürlichen Kreislauf der Natur eingefügt“, schreibt Glöckner im Vorwort.
So können die Betrachter kleine Birkenwälder bestaunen, die über Gleisen wachsen, oder alte Stellwerk-Häuser, die wie ein Relikt aus vergangenen Tagen wirken. Wir sehen aber auch Bahnhöfe und Hallen, die ganz schick und farbenfroh jetzt anderen Zwecken dienen, wie ein kleines Bahnhofsgebäude nahe Berlin, das jetzt als schmuckes Wohnhaus dient. Zu bestaunen gibt es in „Lost Trains“ nicht nur allerhand spannende Orte in Deutschland, sondern auch überall auf der Welt: von Kanada, den USA und Südkorea bis zu Argentinien, Peru und Chile.
Lost Trains
Verlassene Loks, leere Hallen und gespenstische Bahnhöfe
Johannes Glöckner
VGB GeraMond Verlag
192 Seiten, 40 Euro
ISBN: 978-3-96453-252-7
https://verlagshaus24.de/lost-trains