Dokumentarfotograf Lord K2 begibt sich in das Land der aufgehenden Sonne, um das Leben der Sumo-Stars zu porträtieren.
Diese Serie ist ein aufschlussreicher Einblick in Japans Nationalsport, Sumo. Da in der Außenwelt nur wenig über diesen Sport bekannt ist, habe ich beschlossen, Aspekte hinter den Kulissen aufzudecken und zu enthüllen. Ich beschloss, Sumo aus zwei Gründen zu dokumentieren. Erstens war ich neugierig, mehr über den Lebensstil der Rikishi (Sumo-Ringer) zu erfahren. Zweitens stellte ich fest, dass Sumo bisher noch nie auf diese Weise dokumentiert worden war.
Die Fotos wurden in kurzen Zeiträumen von 2015 bis 2017 aufgenommen. Ich habe hauptsächlich in Ryogoku, Tokio, fotografiert, auch bekannt als „Sumo Town“. Hier befinden sich die meisten Beya (Sumo-Trainingsställe) und das Kokugikan-Stadion. Ich habe die Kinder in ihrem Beya in einem Vorort von Tokio fotografiert.
Ich hatte natürlich schon vor meiner Ankunft alle möglichen Ideen, was für Aufnahmen ich machen könnte. Trotzdem ließ mich von meiner Umgebung leiten, während ich neue Aspekte des Sports entdeckte und war nicht so voreingenommen. Als ich meine Fotos gesichtet habe, hat sich eine Richtung, in die die Serie gehen sollte, herausgestellt, die eine ganz andere war als die ursprünglich vorgesehene. Es entstand eine viel stärkere, relativere Erzählung. Sobald ich mit der Richtung meiner Serie zufrieden war, musste ich sicherstellen, dass ich meine Geschichte auf eine fesselnde Art und Weise vermittelte. Der letzte Teil des Prozesses bestand darin, die fehlenden Teile zu ergänzen und zu versuchen, die Erlaubnis zu erhalten, sich weiterhin in der gleichen Umgebung aufzuhalten, um die restlichen Bilder zu fotografieren.
Hinter den Kulissen
Ich habe mit einer Nikon D800 fotografiert, damit ich Aufnahmen im sehr großen Format ohne Qualitätsverluste ausdrucken kann. Meine Objektive waren: ein 24–70 mm f/2,8, das mir die Vielseitigkeit bot, die meisten Aufnahmen abzudecken; ein 24 mm f/1,4, da das Weitwinkel zu meinem Fotostil passt und ich oft bei schlechten Lichtverhältnissen fotografierte – die große Blende und die höhere Lichtstärke waren von unschätzbarem Wert; und ein Nikon 14–24 mm f/2,8, das sich dank geinger Verzeichnung hervorragend für Weitwinkelaufnahmen im Stadion eignete.
Bei bestimmten Gelegenheiten war Blitzlicht erlaubt, was mir die Möglichkeit gab, meinen Nikon SB-700-Blitz zu verwenden. Oft ließ ich den Blitz von der Decke reflektieren, um die Ringer nicht zu sehr zu stören und um das harte Licht zu vermeiden, die ein direktes Blitzlicht verursachen kann. Ich habe es sehr genossen, mit den Sumoringern im Training zu interagieren und sie dann im Kokugikan-Stadion kämpfen zu sehen, weil ich wusste, wie viel ihnen ein Sieg bedeutet. Ich habe mich sehr gefreut, als mir Zugang zu Bereichen gewährt wurde, die Außenstehenden sonst verschlossen bleiben, wie zum Beispiel die Umkleidekabine des Kokugikan-Stadions.
Ich war überglücklich, als mir der Zugang zu den Umkleidekabinen des Kokugikan-Stadions gewährt wurde.
Lord K2, Profi-Fotograf
Im Laufe dieser Dokumentation gab es einige Herausforderungen. Zunächst musste ich Zugang zu den Ringern erhalten, um sie fotografieren zu können. Noch schwieriger war es, die Erlaubnis für die Veröffentlichung der Fotos in meinem Buch zu bekommen. Und auch körperlich war es manchmal herausfordernd, wenn man in den Sumo-Ställen zwei Stunden am Stück ohne jegliche Rückenstütze auf dem Boden sitzt.
Inside Sumo Town: Über das Buch
von Lord K2
Verlag: Ammonite Press
Sprache: Englisch
Seitenanzahl: 128 Seiten
Format: 21×26 cm
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