Rotan Switch ist die erste Monografie von Lisa McCord. Sie dokumentiert das Leben auf der Baumwollfarm ihrer Großeltern in der Gemeinde Rotan im Arkansas-Delta. Wir blättern in den eindrucksvollen Bildband, der sich wie ein Familienalbum der ganzen Farm liest, mit leisen Zwischentönen und Melancholie.
Willkommen auf der Farm in Rotan! Rotan Switch ist die erste – und zugleich eine sehr persönliche – Monografie von Lisa McCord. Sie dokumentiert das Leben auf der Baumwollfarm ihrer Großeltern in der Gemeinde Rotan im Arkansas-Delta. Das Buch ist nach dem zentralen Wahrzeichen der Gemeinde benannt – der Weiche (Switch), an der die Farmer ihre Baumwollballen auf Züge verluden. Obwohl die Weiche seit Jahren stillgelegt ist, bleibt sie ein starkes Symbol für die Verflechtung von Industrie und Landwirtschaft, Rassismus und Ungerechtigkeit.
Die Bilder und Geschichten, die McCord über einen Zeitraum von 44 Jahren gesammelt hat, erzählen von den Menschen und Orten, die McCord gelehrt haben, das Wort “Heimat” zu verstehen. Dieses Langzeitprojekt, das sich aus McCords analogen Fotografien, Familienschnappschüssen und Ephemera wie Farbpolaroids und Rezepten zusammensetzt, ist auch eine Selbsterkundung ihrer komplexen Rolle in dieser Gemeinschaft.
1978 begann Lisa McCord, das Leben auf der Baumwollfarm ihrer Familie zu fotografieren. Dabei erforschte sie Themen wie Gemeinschaft, Identität und Heimat. Ihre Bilder tauchen in die sozioökonomischen Strukturen des ländlichen Südens ein und zeigen das Wesen von Arkansas und seinen Menschen.
Wie ein Familienalbum der ganzen Farm
Das große Buch mit seinem hochwertigen Leineneinband fühlt sich auf den ersten Griff hochwertig an. Die beiden kleinen, schwarz-weißen Titelschilder (je eins auf der Vorder- und Rückseite) geben dabei zugleich den Look eines Familienalbums wie auch eine Vorschau auf das, was uns im Buch erwartet: Bilder, die dazu einladen, sie länger zu betrachten und in das frühere Leben im Süden der USA einzutauchen.
Besonders ist hierbei die besondere Perspektive der Fotografin Lisa McCord, die ihr selbst umso bewusster ist: Als weiße Betrachterin in einer Community, die mehrheitlich Schwarz ist. Zugleich ist es die Perspektive einer Frau, die in diesem Buch vor allem Frauen porträtiert. Männer kommen auch in den Bildern vor, aber die Protagonisten von “Rotan Switch” sind die Frauen.
This collection of photographs is distinct in that it is made by a woman in the company of other women in private spaces.
Aus dem Vorwort Mississippi County, Arkansas von Alexa Dilworth
Vor jeder Seite erfahren wir auf einer bilderfreien Doppelseite, was uns auf der nächsten Seite erwartet. Hier erzählt Fotografin Lisa McCord über ihre Kindheit, über die Menschen, die auf der Farm lebten, über ihre Familie. In intimen Bildunterschriften lernen wir all jene Protagonisten immer mehr kennen, suchen auf den folgenden Bildern nach ihnen – und erinnern uns an die Seiten davor.
Sanft erzählt das Buch eine Geschichte über Generationen, die einen Zeitraum von 44 Jahren umfasst. Mit kleinen und großen Events liest sich das Buch genauso spannend wie ein Familienroman, und bleibt gleichzeitig so facettenreich. Wir bekommen das Gefühl die Menschen und die Farm in Rotan zu kennen.
Über die Fotografin
Lisa McCord ist eine amerikanische Kunst- und Dokumentarfotografin. Ihre Arbeiten sind Teil der ständigen Sammlung des Arkansas Museum of Fine Arts und wurden international ausgestellt, unter anderem in der Leica Gallery L.A.. Sie war Finalistin beim Critical Mass Wettbewerb 2015, 2016 und 2021. Ihre Arbeiten sind auf Instagram (@lisamccord) und ihrer Website lisamccordphotography.com zu sehen.
Rotan Switch von Lisa McCord
Rotan Switch
von Lisa McCord
Texte von Alexa Dilwor th, Lonnie Graham,
Lisa McCord, Aline Smithson
Gestaltet von Caleb Cain Marcus (Luminosity Lab)
Leineneinband mit 2 Titelschildern
23 x 29,9 cm
204 Seiten, 28 Farb- und 55 Triplexabbildungen
Englisch
ISBN 978-3-96900-151-6
58,00 Euro
www.kehrerverlag.com
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