Der Fotobuch-Klassiker „Arbeiter“ von Sebastião Salgado würdigt die traditionellen handwerklichen Arbeitsweisen, während zu Beginn des neuen Jahrtausends überall in der Welt Maschinen und Computer die Arbeit der Menschen übernehmen. Wir blättern in den 2024 im Taschen Verlag neuaufgelegten Bildband.
Sebastião Salgados “Arbeiter. Zur Archäologie des Industriezeitalters” ist ein Fotobuch-Klassiker. Salgados Bilder sind eine visuelle Elegie an die Männer und Frauen, die sich selbst unter den härtesten Arbeitsbedingungen ihren unerschütterlichen Geist und ihre Würde bewahrt haben.
So nimmt uns der Bildband mit auf eine Reise rund um die Welt, wo teils unter widrigsten Bedingungen härteste Arbeiten verrichtet werden. Wir sehen Arbeiter:innen auf Zuckerrohrplantagen in Brasilien und Kuba, erhalten einen Einblick in einen Schlachthof in South Dakota (USA) und in die Stahlindustrie in der Ukraine.
Mit dem Band Arbeiter präsentiert Salgado ein bildgewaltiges Epos, das über die reine Abbildung hinaus zu einer Hymne an den Widerstandsgeist der arbeitenden Männer und Frauen wird. 350 Duoton-Fotografien zeigen eine archäologische Perspektive auf die Tätigkeiten, die von der Steinzeit über die industrielle Revolution bis heute mit harter Arbeit gleichgesetzt werden. 350 Duoton-Fotografien eröffnen eine archäologische Perspektive auf jene Tätigkeiten, die von der Steinzeit über die industrielle Revolution bis heute als Inbegriff harter Arbeit gelten.
Dieses Buch ist eine Hommage an die Arbeiter, ein Abschiedsgruß an die allmählich verschwindende Welt der Handarbeit; es ist eine Huldigung an jene Männer und Frauen, die noch heute so arbeiten, wie es jahrhundertelang Generationen vor ihnen getan haben.
von Sebastião Salgado, Fotograf
Arbeiter von Sebastião Salgado
Der Bildband selbst beginnt dabei mit einer ausführlichen Einleitung über die im Buch enthaltenen Regionen und die porträtierten Personengruppen, geschrieben von Sebastião Salgado und dem Schriftsteller Eric Nepomuceno. Gefolgt von einer Gliederung der Fotografien, die sagt, welche Region und welche Arbeit in den einzelnen Kapiteln gezeigt wird. Danach folgen die Bilder. Und zwar nur die Bilder, wodurch den bildgewaltigen Aufnahmen der Platz gegeben wird für sich zu sprechen.
So wird vielen eine ganze Doppelseite gegeben, teils werden sie in größeren Ansammlungen auf einer Doppelseite zusammen arrangiert. Wir sehen die Arbeiter:innen bei ihren Tätigkeiten, bei der Mittagspause, in der Sauna, mal im Vordergrund, mal halb verdeckt durch Maschinen, Nebel oder Funken.
Was es hier nicht zu sehen gibt, ist Text. Das funktioniert, besonders oder gerade weil die Bilder der Arbeiter von Sebastião Salgado ihre eigenen Geschichte erzählen.
Dabei ist der Bildband nicht nur für alle etwas, die sich an der Reportage- und Porträtfotografie interessieren. Die gekonnt komponierten Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind kunstvoll wie vielschichtig und lassen bei längerem Betrachten immer mehr entdecken.
Über Sebastião Salgado
Sebastião Salgado begann seine Karriere als Fotograf 1973 in Paris. Er arbeitete für die Fotoagenturen Sygma, Gamma und Magnum Photos. Im Jahr 1994 gründete er zusammen mit seiner Frau Lélia Wanick Salgado die Agentur Amazonas Images (heute ihr Studio), die Exklusivvertreterin seiner Werke ist.
Die fotografischen Projekte von Salgado wurden in zahlreichen Ausstellungen und Büchern vorgestellt. Zu seinen renommierten Werken gehören: L’Homme en détresse (1986), Anderes Amerika (1986), Terra (1997), Migranten (2000), Kinder der Migration (2000), Afrika (2007), Genesis (2013), Duft der Träume (2015), Kuwait. Eine Wüste in Flammen (2016), Gold (2019) und Amazônia (2021).
Zum Bildband
“Arbeiter” von Sebastião Salgado
Hardcover,
24,5×33 cm
400 Seiten
80 Euro
Taschen Verlag
Hier gibt es noch einen kleinen Einblick in den Bildband. Alle Fotos: © Sebastião SALGADO:
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