Bereits Minuten nach dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump am 13. Juli 2024 ging ein Foto um die Welt, bei dem man sofort wusste: Dieses Bild ist ikonisch! Lest im Standpunkt, warum uns das Bild mit Donald Trump mit Blut im Gesicht in globaler Erinnerung bleiben wird.
Von Michael Hüttinger
Es gibt viele Bilder in der Geschichte der Fotografie, die sich in das Gedächtnis der Menschheit eingebrannt haben und zu Ikonen wurden. „Der fallende Soldat“ (Robert Capa, 1936), „Guerillero Heroico“ (Alberto Korda, 1960) oder „Der Schrecken des Krieges“ (Nick Ut, 1972), um nur drei Beispiele zu nennen. Oft dauert es einige Zeit, bis sich die wahre Wucht dieser Bilder entfaltet und sich diese Zeugnisse der Geschichte ins kollektive Gedächtnis einbrennen. In Zeiten von News-Feeds und Social Media ist dies freilich anders. Bereits Minuten nach dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump am 13. Juli 2024 ging ein Foto um die Welt, bei dem man sofort wusste: Dieses Bild ist ikonisch!
In einer Szene, die zweifellos in die amerikanische Geschichte eingehen wird, hat der Fotograf Evan Vucci von Associated Press ein dramatisches Bild des ehemaligen Präsidenten aufgenommen: Donald Trump mit Blut im Gesicht, erhobener Faust – und im Hintergrund weht die amerikanische Flagge im Wind. Ein Bild, das sofort Wirkung zeigt, nicht besser hätte inszeniert werden können und noch am Tag der Entstehung als Höhepunkt des Fotojournalismus gefeiert wurde.
Bildaufbau vom Feinsten
Der pyramidenförmige Bildaufbau ist trotz des Zufalls des Moments so perfekt weiteren ikonischen Bildern ähnlich, dass sich ein Vergleich im Unterbewusstsein wie von selbst aufdrängt. „Die Freiheit führt das Volk“ von Eugène Delacroix (1830), „Washington Crossing the Delaware“ von Emanuel Leutze (1851) oder „Raising the Flag on Iwo Jima“ von Joe Rosenthal (1945) zum Beispiel.
Vucci beschrieb bei CNN die hektischen Momente nach der Schießerei und erklärte, dass er eigentlich nur auf die andere Seite der Bühne ging, weil er dachte, dass dies der Fluchtweg sei. Als Trump sich nur Sekunden nach dem Attentat mit „Fight!“-Rufen und erhobener Faust selbst inszenierte, schaltete Vucci jedoch sofort wieder in den „Arbeitsmodus“. Seine Erfahrung in Kriegsgebieten half ihm, die Ruhe zu bewahren und sich zu konzentrieren, sodass er diesen wichtigen Moment präzise dokumentieren konnte. Evan Vucci wusste sofort, dass er einen historischen Moment festgehalten hatte. Dass dieses Foto sogar die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten am 5. November 2024 entscheiden könnte, bezweifelt niemand.
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