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„Frieden ist viel leiser als Gewalt“: Felix Schoeller Photo Award-Preisträgerin Shirin Abedi im Interview

  • 8. Dezember 2022
  • Stefanie Smuda
Aus der Gewinnerserie „May I Have This Dance?“ von Shirin Abedi. Bild: Shirin Abedi
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Shirin Abedi wurde beim Felix Schoeller Photo Award 2021 für die beste Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Der Preis hat für sie eine neue Phase ihres Schaffens eingeleitet. Im Interview erzählt die gebürtige Iranerin, welche Auswirkungen der Gewinn beim Felix Schoeller Photo Award für sie hatte, warum Fotowettbewerbe gerade für junge Fotografinnen und Fotografen sehr wichtig sind und was Frieden für sie bedeutet.

Frau Abedi, was bedeutet Frieden für Sie?

Frieden bedeutet für mich die Sicherheit, sich selbst entfalten zu können und so zu leben, wie man möchte, ohne deswegen Gewalt zu erleben. Formen dieser Gewalt sind zum Beispiel Isolation aus der Gesellschaft oder Diskriminierung. Diese Sicherheit kann in Freiheit und mit Toleranz existieren. Es fühlt sich so an, als wäre Frieden ein sehr fragiles, künstlich erzeugtes Konstrukt für das menschliche Zusammenleben – so wie Fairness. Für beides müssen wir unsere Vernunft einsetzen und emphatisch sein.

Sie haben im vergangenen Jahr in der Kategorie „Beste Nachwuchsarbeit“ beim Felix Schoeller Photo Award gewonnen. Wie hat sich die Auszeichnung auf Sie und Ihr kreatives Schaffen ausgewirkt?

Die Auszeichnung finde ich edel in ihrer Aufbereitung. Der ganze Prozess, die Professionalität der beteiligten Menschen am Award, die Ausstellungsräume, die Preisverleihung mit einer Dolmetscherin und die Vernissage im Museum gaben mir ein sehr wertschätzendes Gefühl. Dadurch nahm ich mich selbst ernst.

Ich bekam die Auszeichnung kurz nach meinem Studienabschluss und bin dadurch in eine neue Phase meines Schaffens getreten. Durch mein bestärktes Selbstbild konnte ich mich besser entfalten. Außerdem gab mir das Preisgeld einen finanziellen Puffer, um weiterhin unabhängig arbeiten zu können. Ferner erreichte ich durch den Preis ein neues Publikum, erweiterte mein Netzwerk und knüpfte sogar neue Freundschaften.

Warum sind Wettbewerbe wie der Felix Schoeller Photo Award für Sie als junge Fotografin so wichtig?

Solche Wettbewerbe mit „guten“ Bedingungen sind super für das Selbstbewusstsein als Fotografin oder Fotograf. Wir alle haben viele Selbstzweifel. Ich fragte mich oft, was das alles bringen solle und wen meine Geschichte interessiere. Allein auf einer Shortlist zu landen, sorgt dafür, dass die Zweifel weniger Gewicht bekommen. Ich möchte Menschen mit meinen Geschichten erreichen und Preise bieten mir eine Bühne, genau das zu schaffen. Am wichtigsten fand ich, dass solche Wettbewerbe meinem Namen eine Bedeutung geben und mich mehr Leute kennenlernen.

FELIX SCHOELLER PHOTO AWARD 2023

Bereits zum sechsten Mal seit 2013 lädt die Felix Schoeller Group alle Profi-Fotograf:innen weltweit ein, sich in drei Kategorien um den Felix Schoeller Photo Award 2023, um den Preis für die beste Nachwuchsarbeit sowie um den Deutschen Friedenspreis für Fotografie zu bewerben. Beim Felix Schoeller Photo Award 2023 sind professionelle Fotograf:innen aufgerufen, sich in den drei Kategorien „Porträt“, „Fotojournalismus“ und „Nachhaltigkeit“ zu bewerben. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro vergeben. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2023.

Alle Informationen inklusive Uploads unter
https://www.felix-schoeller-photoaward.com/.

Sie sind in Teheran geboren und im Alter von sieben Jahren nach Deutschland gekommen. Seither findet Ihr Leben zwischen zwei Kulturen statt. Hilft Ihnen die Fotografie, das zu verarbeiten?

Mein ganzes Leben lang fühlte ich mich falsch – nicht „richtig“ iranisch, nicht „wirklich“ deutsch, zu intensiv. Mit der Fotografie habe ich verstanden, dass genau diese Attribute meine Stärken sind. Früher war ich oft frustriert über meine Hilflosigkeit gegenüber schlechten Erfahrungen im Leben. Ich hatte keine Stimme und auch kein Gehör. Im Versuch, Geschichten zu erzählen, wurde ich stärker.

Ich scheitere sehr oft, das darf man nicht vergessen. Aber ich arbeite hart daran, eine bessere Geschichtenerzählerin zu werden und die vielen Nuancen im Leben zu erkennen. Die Fotografie gab meinen Empfindungen eine Daseinsberechtigung, ich verstand, dass ich so richtig bin, wie ich bin.

Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich fotografisch?

Die Essenz meiner Praxis besteht aus Verletzlichkeit und Ehrlichkeit. Angetrieben von meiner Faszination und Frustration liegt mein Augenmerk auf Themen, die mich selbst stark beschäftigen: Emanzipation, Mut, Schmerz, Scham und Liebe.

Shirin Abedi
In ihrer poetischen Bildserie „May I Have This Dance?“ hat sich die Fotografin der iranischen Ballettszene gewidmet. Bild: Shirin Abedi

Warum haben Sie sich für das Medium Fotografie entschieden?

Ich liebe das Sehen. Außerdem mag ich sehr, Geschichten zu erzählen. Ich selbst konsumierte immer gerne Kunst, vor allem visuelle Medien. Sie geben mir ein Gespür für Situationen und Geschichten. Im Gegensatz zum Film fehlen der Fotografie die auditive Ebene sowie die Zeitspur. Durch diese Eindimensionalität ist man eingeschränkt und zugleich auch sehr frei im Narrativ.

Als Jugendliche wollte ich Regisseurin werden und mit meinen Filmen auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Ich bin recht schüchtern und bei meiner Berufswahl erwies sich die Fotografie als perfektes Medium, da ich da allein arbeiten kann und es kurze Momente sind, in denen ich aus meiner Komfortzone austreten muss.

Warum ist es so wichtig, kritische Themen zu bebildern?

Alle Menschen prägen die Welt. Mit Journalismus und Kunst können den Menschen komplexe Sachverhalte nähergebracht werden. Das beeinflusst sowohl die Meinung, die sie sich bilden, als auch ihr Handeln. Ich glaube, wir fotografieren wichtige Themen, weil wir hoffen, mehr Menschen von unseren Grundsätzen zu überzeugen.

Wie kann die Fotografie dem Frieden eine Stimme geben?

Es fällt mir schwer, in der aktuellen Zeit hoffnungsvoll zu schreiben. Ich wünschte ich könnte mit reinem Herzen sagen, dass der Frieden auf seine Darstellung wartet. Dass er da ist, dass wir nur hinschauen müssen. Aber, ehrlich gesagt, ist es für mich eine künstliche Übung, die Hoffnung in mir wach zu halten und sie in die Gewissheit umzuwandeln, dass alles gut wird, dass der Frieden da ist und wir ihn alle bald genießen können.

Es ist wichtig, Krieg, Leid und Konflikte im Hinterkopf zu behalten. Und trotzdem die Nuancen zu sehen. Frieden ist viel leiser als Gewalt. Wir Menschen schreien seltener, wenn wir in Harmonie sind. Wahrscheinlich muss man den Frieden mehr suchen und daran glauben, dass er existiert. Dann kann man ihn fotografieren.

„Frieden ist viel leiser als Gewalt. Wir Menschen schreien seltener, wenn wir in Harmonie sind. Wahrscheinlich muss man den Frieden mehr suchen und daran glauben, dass er existiert. Dann kann man ihn fotografieren.“

Shirin ABEDI, Fotografin

An welchem Projekt arbeiten Sie gerade?

Aktuell arbeite ich an einer Investigation der Langzeitfolgen von Mobbing an Schulen in Deutschland. Zudem mache ich Selbstporträts und versuche die Liebe mithilfe persischer Poesie von Ahmad Ghazali und Rumi zu verstehen.

Wie sieht für Sie der Frieden in einem Bild aus?

Mein Frieden in einem Bild ist meine Familie, da sie für mich Toleranz, Demokratie und Liebe verkörpert. Wir sind unterschiedliche Persönlichkeiten und schaffen es mit einer gesunden Streitkultur uns weiterhin sehr nahe zu sein. Tatsächlich prägt dieses Bild meine Arbeit sehr, da meine Werte und Ideale aus dieser Gruppe Menschen entspringen.

ÜBER DIE FOTOGRAFIN

Shirin Abedi wurde 1996 in Teheran geboren. Im Alter von sieben Jahren wanderte sie nach Deutschland aus. Seitdem lebt sie eine parallele Existenz zwischen zwei Kulturen. Das Interesse am Fotojournalismus entbrannte in ihren frühen Teenagerjahren – besonders, nachdem sie 2011 ihren ersten Fotokurs belegte. Im Jahr 2016 zog sie für ein Jahr nach Teheran, um ihr Herkunftsland zu verstehen. Sie arbeitete als freie Mitarbeiterin für die Nachrichtenagentur BORNA in Teheran und erkundete das Land mit ihrer Kamera und ihrem Herzen.

Seit 2018 arbeitet Shirin Abedi als freiberufliche Fotojournalistin. Sie interessiert sich vor allem für Themen rund um Frauenrechte, Xenophobie, Liebe und Scham. Ihre Arbeiten wurden bereits in verschiedenen nationalen und internationalen Medien wie dem Stern Magazin, auf Zeit und brandeins sowie in der kanadischen Zeitung The Globe and Mail veröffentlicht. Shirin Abedi ist seit diesem Jahr Jurymitglied beim Deutschen Jugendfotopreis. Die Fotografin lebt in Hannover und steht für Aufträge und Kooperationen weltweit zur Verfügung.

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Stefanie Smuda

Stefanie Smuda ist Leitende Redakteurin im fotoPRO-Team. Sie hat mehr als sieben Jahre für das Fotomagazin CHIP FOTO-VIDEO gearbeitet und war im Anschluss knapp vier Jahre für eine renommierte PR-Agentur tätig. Die Canon A-1 ihres Vaters entfachte ihre Leidenschaft für Fotografie, seither sieht sie die Welt am liebsten durch den Sucher. Zu ihren Themen-Schwerpunkten gehören Interviews mit Profi-Fotograf:innen, Tipps und Tricks aus der Praxis und die besten Geschichten hinter den Bildern.

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