Eins für den Kühlschrank und eins für die Laune – Wenn’s der Beruf ist, muss Geld mit der Fotografie verdient werden und den Kühlschrank füllen. Der Spaß sollte dennoch nicht auf der Strecke bleiben! Freie Projekte in der Fotografie – Kolumne von Philipp Reinhard.
Freie Projekte sind immer so ein ganz eigenes Thema in der Fotografie. Gefühlt hat man dafür nie Zeit – mir geht es leider ganz genauso. Und natürlich sind die freien Projekte hinter den Kundenprojekten priorisiert. Aber ist das nicht eigentlich falsch gedacht? Irgendwo hatte ich mal das Motto gehört: eins für den Kühlschrank und eins für die Laune.
Irgendwie sehr richtig. Ich glaube, wenn man langfristig fotografieren möchte, sind freie Projekte wichtig, um experimentell sein zu können und um als Fotograf weiterzukommen. Und das Wichtigste dabei ist, den Spaß an der ganzen Sache nicht zu verlieren.
Was können denn nun freie Projekte sein? Eigentlich alles, was nicht beauftragt wird. Alles, worauf du Bock hast. Wovon du dir wünschen würdest, dass ein Kunde auf dich zukommt und sagt: Kannst du das auch für uns machen?
So. Ich glaube, was man zeigt, ist prinzipiell immer etwas, was ein Kunde bei einem bucht, buchen kann oder buchen wird. Hoffentlich. Ich nehme zurzeit oft die analoge Kamera, meine Leica M6. Film fühlt sich einfach nicht so sehr nach Arbeit an und macht im Kopf frei. Die möchte ich einfach immer gerne um meinen Hals hängen und dabeihaben.
So ist auch ein freies Projekt von mir entstanden: mein analoger Instagram- Account philippgrainhard (Achtung, Wortwitz!). Die analoge Fotografie ist für mich noch mal was ganz anderes. Es fühlt sich anders an, es ist roher, man hat weniger den Bildlook im Kopf. Man macht nicht so viele Bilder, es ist deutlich konzentrierter. Das macht mir unfassbar viel Spaß und motiviert mich, weiterhin Vollgas zu geben. Nicht vergessen: Freie Projekt sollen Bock machen und müssen keine Kohle abwerfen.
Mehr über den Fotografen findest du auf seiner Webseite: www.philippreinhard.com