Bis zum 10. Juli 2022 zeigt die Photographische Sammlung in Köln den ersten Teil ihrer Sammlungspräsentation „Photographische Konzepte und Kostbarkeiten“ unter dem Titel „Porträt, Landschaft, Botanik“. Die Ausstellung umfasst knapp 400 Exponate, die die Themenwelt aus historischer und zeitgenössischer Perspektive beleuchten. Neben aktuellen Aufnahmen liegt ein besonderer Fokus auf dem schöpferischen Werk von August Sander.
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur hat sich das 25-jährige Bestehen ihres Ausstellungsprogramms im Kölner Mediapark, zum Anlass genommen, um den Sammlungsbestand vorzustellen. 1997 fand die erste Ausstellung unter dem richtungsweisenden Titel „Vergleichende Konzeptionen“ statt. In diesem Jahr dürfen sich die Besucher:innen nun über zwei Ausstellungsteile mit jeweils eigenen Schwerpunkten freuen, die den hauseigenen Sammlungsbestand umfangreich vorstellt.
Zum Auftakt der Sammlungspräsentation „Photographische Konzepte und Kostbarkeiten“ werden unter dem Titel „Porträt, Landschaft, Botanik“ über 380 Exponate gezeigt, die durch 25 historische und zeitgenössische künstlerisch-fotografische Positionen beispielhaft veranschaulicht werden. Im Mittelpunkt steht dabei das Werk von August Sander und damit das Genre Porträt. Sein Archiv ist einer der Ausgangspunkte für die Sammlungs- und Programmkonzeption der Institution. Sander hat mit seinem Kulturwerk „Menschen des 20. Jahrhunderts“, aktuell mit über 50 Originalabzügen repräsentiert, das fotografische Porträt in eine innovative, sachlich dokumentarische Dimension geführt. Grundlegend neue Herausforderungen im Umgang mit dem Medium sowie Aspekte des menschlichen Einzel- oder Gruppenbildnisses sind darin reflektiert.
So wird in den Porträtarbeiten der Sammlung etwa nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft gefragt, nach Identität, nach sozialen, familiären und beruflichen Situationen und Beziehungen sowie nach den Erfordernissen bestimmter Lebensabschnitte und Lebensbedingungen. Daraus wird deutlich, dass der Mensch zu jeder Zeit in Wechselwirkung mit seinem kulturellen Umfeld steht.
Dieser Umstand spiegelt sich nicht allein im Erscheinungsbild seiner Existenz, sondern auch in der Gestaltung seiner Lebenswirklichkeit. Entsprechend sind die Themenkreise Landschaft und Botanik mit dem Porträt in vielerlei Hinsicht verbunden. Landschaft als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum menschlichen Daseins bildet ebenfalls Zeitphänomene ab. Botanische Studien, porträthaft dargestellt, mögen dabei zu naturhaften Individuen erwachsen oder in die Welt der Ästhetik und des Skulpturalen verweisen.
Den Bildreihen der Ausstellung ist der sachlich-dokumentarische Stil sowie eine konzeptuelle Vorgehensweise gemein. Die Konzentration der Sammlung auf diese spezifische fotografische Richtung beschreibt zugleich ihr Profil. Es geht um Blickrichtungen, die den traditionsreichen Ansatz schöpferisch weiterentwickeln. Gezeigt werden Fotografien von Eugène Atget, Antanas Sutkus, Candida Höfer, Ursula Böhmer, Bernhard Fuchs, Francesco Neri u. v. m.
Der zweite Teil der Ausstellung startet am 2. September 2022. Dort stehen dann die verwandten Bereiche „Urbanes Leben, Architektur, Industrie“ im Vordergrund. Vielfältige Bezüge zwischen den beiden Präsentationen werden zu entdecken sein, versprechen die Kurator:innen.
Photographische Konzepte und Kostbarkeiten – Sammlungspräsentation
Teil 1 – Porträt, Landschaft, Botanik
Von 11. Februar – 10. Juli 2022
Öffnungszeiten: täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7, 50670 Köln
www.photographie-sk-kultur.de