Mit seinem Charity-Tag am 1. April 2022 hat der Peoplefotograf Jean Noir in Zeiten, in denen in der Ukraine Krieg geführt wird und in denen weiterhin viele Menschen in anderen Regionen unserer Erde unter Hunger leiden, ein starkes Zeichen gesetzt.
Mit einem Coaching- und Familientag in seinem Noir-Studio in Rödermark sammelte er Spenden, um Menschen, vor allem Kinder in der Ukraine, zu unterstützen. Jeder gespendete Cent ging an das Disasters Emergency Committee (DEC), das sich neben der Ukraine auch um viele andere Krisengebiete kümmert.
Für den Familienmenschen Jean Noir war dieser Tag eine Herzensangelegenheit. Unterstützt von den Clowndoktoren, von der Firma Rotolight, von vielen begeisterten Teilnehmern sowie von seiner Partnerin und seiner kleinen Tochter wurde der Tag zu einem besonderen Erlebnis. Wir haben mit Jean darüber gesprochen, wie wichtig es ist, in solchen Krisenzeiten nicht untätig zu bleiben und wie die Fotografie Menschen miteinander verbindet.
Charity-Tag mit Jean Noir: Interview mit dem Fotografen
Jean, dein Charity-Event zusammen mit Rotolight und den Clowndoktoren war für dich eine Herzenssache. Wie kam es zu dem Projekt?
Ja, das Projekt war mir unheimlich wichtig. Ich bin vor einem Jahr Vater geworden. Wenn ich heute die Bilder aus dem Krieg in der Ukraine sehe, bei dem gerade viele Familien auseinandergerissen werden, dann geht mir das sehr nahe. Es ist erschütternd, dass wir im Jahr 2022 nochmal in die Situation eines Krieges kommen und die Politik nicht fähig ist, das Ganze zu verhindern. Ich wollte mehr tun, als einfach nur ein paar Euros zu spenden.
Ich möchte Jahre später meinen Kindern erzählen können, dass ich was getan habe, um Menschen in Not zu helfen. Mein Charity-Tag mit den Clowndoktoren und der Unterstützung von Rotolight und meiner Familie konnte zwar nur in einem kleinen Rahmen mit bis zu 35 Personen stattfinden, weil wir uns an Corona-Auflagen halten mussten – mir war es aber einfach wichtig, neben den Spenden auch das Bewusstsein dafür zu wecken, wie wichtig die Familie in unserem Leben ist und wie wichtig es ist, dass wir Menschen unterstützen, die unsere Hilfe brauchen.
Wie ist die Idee entstanden, mit den Clowndoktoren zusammenzuarbeiten?
Einer meiner engen Freunde, Mario Diener, hat früher schon häufiger mit den Clowndoktoren zusammengearbeitet. Die Clowndoktoren kümmern sich um viele soziale Projekte. Dieses Engagement habe ich schon immer sehr wertgeschätzt. Als ich dann mit Mario über mein Charity-Event gesprochen habe, kamen wir auf die Idee, die Clowndoktoren zu fragen, ob sie uns bei diesem besonderen Projekt unterstützen möchten. Ich bin sehr dankbar, dass wir die beiden für unsere Spendenaktion gewinnen konnten.
Jeder gespendete Cent ging an das Disasters Emergency Committee (DEC). Was macht deren Arbeit für dich so besonders?
Für mich, und auch für meinen Kooperationspartner Rotolight, war es wichtig, eine Organisation zu finden, die sich neben dem derzeit sehr präsenten Krieg in der Ukraine auch um weitere weltweite Krisengebiete kümmert. Auch wenn sicherlich der größte Teil der gesammelten Spenden für die Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen in der Ukraine eingesetzt wird, dürfen wir nicht vergessen, dass darüber hinaus auch viele Menschen in anderen Teilen der Welt von Krieg bedroht werden und Hunger leiden. Solche Krisen vergessen wir schnell, sobald sie in den Medien weniger oder gar nicht mehr präsent sind. Genau das darf in meinen Augen nicht passieren. Das DEC sorgt dafür, dass die Spenden verteilt werden, um möglichst vielen Menschen zu helfen. Das ist für mich ein wichtiger und ausschlaggebender Punkt, weshalb ich mich für das DEC als Spendenorganisation entschieden habe.
Deine Familie war den ganzen Tag über mit dabei. Damit waren die Coachings für den guten Zweck sicherlich auch für dich und alle Teilnehmer etwas ganz Besonderes. Wie hast du den Tag erlebt?
Es bedeutet mir unheimlich viel, dass mich meine Partnerin Janna und unsere kleine Tochter bei diesem Herzensprojekt begleitet haben. Für mich war es kein normales Coaching, sondern ein ganz besonderer Tag, den ich gemeinsam mit meiner Familie und vielen tollen und fotobegeisterten Menschen verbringen durfte. Ich wollte mit dem Charity-Projekt einerseits ein Bewusstsein für das schaffen, was gerade in der Ukraine passiert und andererseits in Erinnerung rufen, dass die Familie einfach das Wichtigste im Leben ist. Es war schön zu sehen, wie meine Tochter zwischendurch mit den Clowndoktoren spielen und ein bisschen Spaß haben konnte. Wenn ich in den Medien die Bilder von Kindern auf der Flucht sehe und darüber nachdenke, dass meine Tochter so etwas miterleben müsste, dann kommen wir die Tränen. Auch wenn meine Tochter noch zu jung ist, um zu verstehen, was da gerade auf der Welt passiert, wollte ich, dass sie an diesem Tag spürt, wie wichtig sie mir ist. Dieser gemeinsame Tag mit all den tollen Menschen ist für mein Herz einfach gut gewesen.
Das Coaching selbst war an dem Tag zwar nur nebensächlich, aber erzähl uns ein bisschen was darüber. Was waren die Ideen, die ihr an dem Tag fotografisch umsetzen wolltet?
Wir haben gemeinsam mit den Clowndoktoren schöne Charakterporträts fotografiert. Dazu bin ich mit den Teilnehmern verschiedene Lichtsetups durchgegangen und wir haben unterschiedliche Szenarien ausprobiert. Ich habe mich an dem Tag bewusst gegen ein weibliches Model entschieden, weil es eben nicht darum gehen sollte, schönen Instagram-Content zu erstellen. Ich wollte in Erinnerung rufen, wie toll die Fotografie sein kann, wenn Charaktere vor der Kamera stehen. Und das haben die beiden Clowns wirklich großartig umgesetzt. Das hat unheimlich viel Spaß gemacht.
Wie hat deinen Coaching-Teilnehmern der Tag gefallen?
Das Feedback, das ich bekommen habe, war von allen ganz wunderbar. Alle waren sehr dankbar, dass wir diesen Tag gemeinsam verbracht haben. Wir hatten viele tolle Gespräche über die Fotografie, aber auch über politische Themen und die aktuelle Situation in der Ukraine. Selbst die Clowns haben noch bis etwa 23 Uhr am Abend mit uns zusammengesessen. Es war einfach ein rundum gelungener Tag.
Was hast du für dich selbst aus diesem besonderen Tag mitgenommen?
Der Tag hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, auch die kleinen Dinge des Lebens zu sehen und wertzuschätzen. Wir sollten uns jeden Tag bewusst machen, wie gut es uns geht. Wir sitzen in Deutschland und uns fliegen keine Bomben um die Ohren. Wir verlieren keine Menschen aus unserer Familie und wir haben genug zu essen und zu trinken. Ich bin unheimlich dankbar, dass uns alle Teilnehmer an diesem Charity-Tag so wunderbar unterstützt haben.
Wir haben sehr viele Spenden sammeln können. Deshalb möchte ich an der Stelle nochmal ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer aussprechen, die diesen Tag zu etwas Besonderem gemacht haben. Mein Dank geht auch an die Clowndoktoren, an Rotolight und an Mario Diener für die großartige Unterstützung. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Janna, die sich um die Organisation gekümmert hat. Eigentlich sollten wir solche Events viel öfter machen. Es ist so wichtig, dass wir teilen, was wir haben und damit Menschen unterstützen, die dringend unsere Hilfe brauchen.
Charity-Tag mit Jean Noir: Weitere Informationen findest du hier:
www.jeannoir.de
www.clown-doktoren.de
www.rotolight.com
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