Lars Langemeier porträtiert den Menschen, die Sache, das Wesentliche. Im Interview erzählt der Fotograf, wie er die Mitarbeiter:innen von „Früh Kölsch“ in großformatigen Fotografien kraftvoll und sympathisch ins „Brauereiporträt“ setzte.
Lars, wie kam es zu dieser Auftragsarbeit für „Früh Kölsch“?
Als diplomierter Foto- und Filmdesigner stehe ich meinen Kunden auch beratend zur Seite, daher kam diese Fotoanfrage direkt aus der Marketingabteilung der Cölner Hofbräu Brauerei. Das ist nicht ungewöhnlich, denn wenn es um Fotografien geht, sollte der professionelle Bildgestalter ins Spiel kommen.
Und wie genau sah die Anfrage aus?
Die Notwendigkeit der Fotos entstand – wie so oft – aus einem Problem. Mit viel Gespür für die wesentlichen Inhalte wurden aus einer einfachen Anfrage nach Industriefotos stimmige Bildwelten entwickelt. Am Anfang jeder Fotoproduktion steht die Idee und am Ende die Lösung des Problems. Im vertrauensvollen Dialog mit dem Kunden entstand dann auf kurzem Wege ein sympathisches Porträt von dem Unternehmen in den unterschiedlichen Bereichen und Abteilungen. Wichtig sind in dem Fall die Menschen, die hinter der Arbeit stecken, nicht die Leistungsfähigkeit der Maschinen und Anlagen.
Wie lief die Umsetzung dann ab?
Das Shooting der Unternehmensdarstellung hat logischerweise nicht in meinem Studio stattgefunden, sondern vor Ort bei „Früh Kölsch“ in einem Industriegebiet am Rande von Köln. Nach einem persönlichen Rundgang und der gezielten Motivsuche aus dem Blick des Fotografen wurden dann die genauen Positionen und Personen bestimmt, die ich dann zu einem späteren Zeitpunkt fotografiert habe. Aufgrund der Flexibilität habe ich mit einer Nikon-Spiegelreflexkamera fotografiert und für die Brillanz und Schärfe mein eigenes Licht gesetzt. Dabei kamen meine geliebten Para-Leuchten von Broncolor zum Einsatz. Die Farben wurden später noch in der Bildbearbeitung der Corporate Identity von „Früh Kölsch“ angepasst.
Ist dir ein Shooting-Moment besonders in Erinnerung geblieben?
Da sich die Mitarbeiter:innen sehr gut mit ihrem Unternehmen identifizieren können, war es eine besonders schöne Aufgabe, diese Menschen in ihrem Arbeitsumfeld zu fotografieren. Das hat nicht nur mir sichtlich Spaß bereitet. Bei einem inszenierten Porträt ist es die Kunst des Fotografen, die Natürlichkeit des Menschen zu wahren und entsprechend hervorzuheben. Darum bin ich Fotograf geworden. Bei dem Außenmotiv (siehe oben) ist sogar die tief stehende Herbstsonne das Hauptlicht und wirft einen wunderschönen – fast schon inszenierten – Schatten auf den Boden. Das hätte ich nicht besser machen können.
DER FOTOGRAF
Die zahlreichen, ausgezeichneten Arbeiten von Foto- und Filmdesigner Lars Langemeier bestechen durch eine starke grafische Kraft und die Konzentration auf das Wesentliche. Repräsentiert wird Langemeier von der Berliner Agentin Anette Blase und lebt mit seiner Familie im Bergischen Land. Sein eigenes Fotostudio liegt zwischen Düsseldorf und Köln.
larslangemeier.de