Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) zeichnet die US-amerikanische Dokumentarfotografin Susan Meiselas mit dem Dr. Erich-Salomon-Preis 2022 aus. Damit würdigt die Gesellschaft eine mutige, engagierte und vielfach ausgezeichnete Fotografin für ihre herausragende Arbeit aus rund 50 Jahren.
Am vergangenen Wochenende wurde die Ausstellung „Susan Meiselas. Mediations“ eröffnet. In diesem Rahmen gab die DGPh bekannt, dass Susan Meiselas mit dem Dr. Erich-Salomon-Preis 2022 geehrt wird. Die feierliche Preisverleihung wird Anfang September stattfinden – noch während des Ausstellungszeitraums. Nähere Informationen dazu wird die DGPh zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Ehrung für sozial engagierte Dokumentarfotografie
„Susan Meiselas hat seit den 1970er Jahren ihre ganz besondere Art der journalistischen Autorenfotografie entwickelt: Mit persönlichem Engagement und großer Konstanz hat sie – teils in Langzeitprojekten – Schicksale und Geschichten in eindringlichen Bildern und Serien dokumentiert, die in bedeutenden Buchpublikationen und Ausstellungen mündeten. Auch ihr Engagement im Zusammenhang der Magnum Foundation, eine Institution zur Förderung unabhängiger Dokumentarfotografie mit sozialem und humanistischem Content und des globalen Netzwerks von Fotograf:innen, die das Menschenrecht und soziale Gerechtigkeit thematisieren, ist ein Grund für diese Auszeichnung. Mit Susan Meiselas ehrt die DGPh eine der aktivsten und bedeutendsten Fotojournalistinnen im Bereich der sozial engagierten Dokumentarfotografie“, sagt Simone Klein, Geschäftsführender Vorstand der DGPh.
„Mit Susan Meiselas ehrt die DGPh eine der aktivsten und bedeutendsten Fotojournalistinnen im Bereich der sozial engagierten Dokumentarfotografie.“
Simone Klein, Geschäftsführender Vorstand der DGPh
Susan Meiselas wurde 1948 in Baltimore, USA, geboren, und studierte am Sarah Lawrence College. Ihren Master in Pädagogik absolvierte sie an der Harvard University. Seit 1976 ist sie Mitglied der Agentur Magnum Photos, 1992 wurde sie zum MacArthur Fellow ernannt, seit 2007 ist sie Vorsitzende der Magnum Foundation. Susan Meiselas lebt seit den 1970er Jahren in New York.
Berichterstattung über Revolution in Nicaragua
Ihr erster fotografischer Essay, an dem sie in den Jahren 1973 bis 1976 arbeitete, widmete sich dem Leben von Frauen, die auf Landmärkten von New England Striptease tanzten, den „Carnival Strippers“. International bekannt wurde Susan Meiselas für ihre Berichterstattung über die Revolution in Nicaragua (1978-1982) sowie von Menschenrechtsfragen in Südamerika. Die Sichtbarmachung von Themen und Hintergründen zu Menschenrechtsfragen und kriegerischen Auseinandersetzungen, die nicht im Zentrum der Weltöffentlichkeit stehen, sind Susan Meiselas bis heute ein Anliegen.
Susan Meiselas wurde für ihre Arbeiten mit international renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a. mit der Robert Capa Gold Medal (1979), dem Leica Award for Excellence (1982), dem Hasselblad Foundation Photography Prize (1994), der Harvard Arts Medal (2011) und dem Preis der Deutschen Börse Photography Foundation (2019) sowie den ersten Women in Motion Award (2019) für ihr Lebenswerk.
DR. ERICH-SALOMON-PREIS
Der Dr. Erich Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie wird seit 1971 als Auszeichnung einer “vorbildlichen Anwendung der Fotografie in der Publizistik verliehen. Er dient zugleich dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Der Preis besteht aus einer Urkunde sowie einer Leica-Kamera und wird jährlich verliehen. Unter den Preisträger:innen befinden sich Printmedien, Organisationen und Fernsehschaffende sowie Persönlichkeiten, die sich um die Fotografie in der Publizistik verdient gemacht oder im Bildjournalismus Herausragendes geleistet haben, wie der STERN (1971), Robert Frank (1985), Barbara Klemm (1989), Reporters sans Frontières (2002), Letizia Battaglia (2007), Josef Koudelka (2015), Chris Killip (2020) oder Hans-Jürgen Burkard (2021).
Weitere Informationen findest du auf der Website der DGPh: www.dgph.de