Kürzlich öffnete das LVR-LandesMuseum Bonn nach drei Jahren intensiver Planungs- und Umbauzeit den ersten Teil seiner neugestalteten Dauerausstellung. Unter dem Titel „WELT IM WANDEL. Das Rheinland vom Mittelalter bis Morgen“ lädt die neue Dauerausstellung zu einer lebendigen Zeitreise durch 1000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte ein.
Nach drei Jahren intensiver Planungs- und Umbauarbeiten hat das LVR-LandesMuseum Bonn vor kurzem den ersten Teil seiner neu gestalteten Dauerausstellung der Öffentlichkeit übergeben. Unter dem Titel „WELT IM WANDEL. Rheinland vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ lädt die neue Dauerausstellung zu einer anschaulichen Zeitreise durch 1000 Jahre Kultur- und Kunstgeschichte.
Neuer Blick auf das Rheinland
Wie lebten die Menschen im Rheinland? Welchen Herausforderungen mussten sie sich stellen? Welche Antworten geben die Kunstwerke und -objekte, um die Fragen unserer Zeit zu beantworten?
Der epochengeschichtliche Rundgang wirft einen neuen Blick auf die wechselvolle Geschichte des Rheinlandes. Er zeigt die bedeutende Kulturregion Europas als eine Welt, die sich seit dem Mittelalter ständig verändert hat. Vom Leben und Alltag der Menschen am Rhein erzählen rund 400 Exponate – darunter Skulpturen, Gemälde, Grafiken, Fotografien und kunsthandwerkliche Kostbarkeiten – ebenso wie von gesellschaftlichen Veränderungen und neuen kulturellen Perspektiven.
Exponate von internationalem Rang
Zu den Höhepunkten der Sammlung zählen mittelalterliche Holzskulpturen wie die Roentgen-Pietà, luxuriöse Wandelmöbel aus der berühmten Roentgen-Werkstatt, Gemälde der Düsseldorfer Malerschule von Wilhelm von Schadow bis Andreas Achenbach, Werke des 20. Jahrhunderts vom Rheinischen Expressionismus bis zu Nachkriegskünstlern wie Günther Uecker, Josef Beuys und Mary Bauermeister sowie fotografische Arbeiten von den Anfängen des Mediums bis zur Bonner Republik. Erstmals in großer Auswahl und in einem eigenen Kabinett wird die Sammlung Niederländischer Meister präsentiert.
„Galerie der unscheinbaren Dinge“ und „Museum der Zukunft“
Den unterschiedlichen Lebenswelten der Menschen im Rheinland widmen sich neue Ausstellungsbereiche. Sie thematisieren den Alltag und greifen aktuelle Fragestellungen auf und diskutieren diese. So werden in der „Galerie der unscheinbaren Dinge“ erstmals archäologische Funde aus der Neuzeit – vom 19. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit – gezeigt. Sie erzählt Geschichte(n) vom Leben und Alltag der Menschen, denen diese oft sehr persönlichen Dinge – Zahnbürsten, Blechtöpfe, Gebetbuchfragmente – einst gehörten.
Das Ideen- und Diskussionsforum „Museum der Zukunft“ im Zentrum der Ausstellung schlägt den Bogen in die Zukunft. Es regt zum Austausch über aktuelle Themen und Zukunftsfragen an. Den Auftakt bildet das Thema des nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen. Im halbjährlichen Wechsel sind neue Themen Gegenstand der Diskussion.
Der Mensch im Mittelpunkt
„In unserer neuen Dauerausstellung steht ganz klar der Mensch im Vordergrund“, sagt LVR-Kulturdezernentin Dr. Corinna Franz. „Uns war es wichtig, einen lebendigen Ort zu schaffen, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet und die faszinierende Kulturgeschichte des Rheinlands für Besuchende aller Altersklassen – egal ob mit oder ohne Einschränkungen – erlebbar macht.“
Museumsdirektor Prof. Dr. Thorsten Valk ergänzt: „Die neue Sammlungspräsentation ist ein dynamisches work in progress: Sie ist so angelegt, dass wir rasch auf neue Herausforderungen, neue Interessenslagen und Zukunftsthemen reagieren können – im ‚Museum der Zukunft‘ ebenso wie an den unterschiedlichen Medienstationen, die den Parcours durch die Kulturgeschichte des Rheinlands flankieren.“
Museum für alle
Eigenes Erleben und Erfahren steht auch bei den rund 20 inklusiven Mitmachstationen des Rundgangs im Vordergrund. Eine spannende Zeitreise durch die Kulturgeschichte des Rheinlandes bieten darüber hinaus multimediale Angebote und ein kostenloser Mediaguide.
Ein wichtiges Anliegen des LVR-LandesMuseums Bonn ist die Schaffung inklusiver Zugänge. Das LVR-Dezernat für Gebäude- und Liegenschaftsmanagement war für die bauliche Umsetzung dieser inklusiven Zugänge verantwortlich und koordinierte auch alle weiteren Umbaumaßnahmen im Museum.
Schaurestaurierung – Römisches Mosaik
In der neuen Ausstellung können Interessierte zudem die Restaurierung eines der bedeutendsten römischen Mosaiken des Rheinlandes im Museum live miterleben. So erhalten sie schon jetzt einen Vorgeschmack auf die Neupräsentation der archäologischen Sammlung ab Herbst 2024.
Großes Eröffnungsfestival – 29. September bis 15. Oktober 2023
Mit einem zweiwöchigen Kulturprogramm aus Aktionen, Workshops für Kinder und Erwachsene, Führungen und Lesungen, Konzerten und Filmabenden feiert das LVR-LandesMuseum Bonn vom 29. September bis 15. Oktober die Wiedereröffnung seiner Dauerausstellung – vom Maus-Türöffner-Tag am 3. Oktober bis zum ersten Wandelkonzert des Yaron Quartetts am 14. Oktober.
Der Eintritt in alle Ausstellungen während der beiden Eröffnungswochen ist frei.
Weitere Informationen unter: lmb.lvr.de
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