In einer Doppelpräsentation zeigt das Museum Ludwig in Köln vom 30. November 2024 – 27. April 2025 neu erworbene Fotografien von Alfred Ehrhardt (1901–1984) in Dialog mit Aufnahmen von Elfriede Stegemeyer (1908–1988).
Sie sind sich im Leben nie begegnet und doch teilten sie einige Jahre ein gemeinsames Interesse: das Fotografieren von Wasser, Strand und Sand. Besucher des Museum Ludwig in Köln können im Fotoraum vom 30. November 2024 – 27. April 2025 nun Kunstwerke der beiden Künstler gemeinsam bestaunen.
Alfred Ehrhardt, geschult am Dessauer Bauhaus, wurde 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entlassen und konzentrierte sich auf die Fotografie abstrakter Naturstrukturen im Dünensand und Watt. Immer ging es ihm um das Wirken von „Urkräften“, abseits der Zivilisation. Seine Werke wurden in den Fotobüchern „Die Kurische Nehrung“ (1934) und „Das Watt“ (1937) publiziert.
Elfriede Stegemeyer, die in engem Kontakt zur Gruppe der Kölner Progressiven und der Dadaisten stand, begann 1932 mit der Fotografie und kombinierte ihre Bilder von Sylt, Ibiza und Sizilien oft mit Collagen oder Übermalungen. Ein Großteil ihres Werkes wurde 1943 zerstört.
Alfred Ehrhardt und Elfriede Stegemeyer im Museum Ludwig: Gemeinsamkeiten in der Kunst
Beide Fotografinnen abstrahierten natürliche Strukturen und wurden erst spät als bedeutende Vertreterinnen der fotografischen Avantgarde anerkannt. Alfred Ehrhardts Werke stammen aus einer großzügigen Schenkung der Familie Bartenbach, Stegemeyers Werke wurden aus dem Nachlass des Galeristen Gerd Sander erworben. Diese Ausstellung verdeutlicht, dass die fotografische Moderne noch nicht vollständig erforscht ist.
Mehr zur Ausstellung gibt es auch auf der Museumsseite: www.museum-ludwig.de
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