Das Sigma 20 mm F/1,4 DG DN (A) präsentiert sich im Praxistest als lichtstarkes Ultraweitwinkel für Astrofotografie, Landschaftsaufnahmen und mehr. fotoPRO-world-Redakteur Ben Kraus hat sich die solide Festbrennweite genauer angesehen und erläutert, für welche Zielgruppe sich das Objektiv besonders gut eignet.
Sigma Art – das steht für eine besonders hochwertige Baureihe. Damit gehen auch gewisse Ansprüche einher. Im Falle eines E-Bajonetts für Sony heißt die Messlatte: G Master. Was wäre da besser, als seine eigene Wegmarke zu setzen? Mit einem Objektiv, das es so noch nicht gibt. Das Sigma 20 mm f/1,4 DG DN (A) vereint Lichtstärke mit einer vielseitig einsetzbaren Festbrennweite zu einem guten Preis.
Ganz im Fokus der Zielgruppe stehen die Astrofotograf:innen. Mit einer Offenblende von f/1,4 bietet das Objektiv eine enorme Lichtstärke und holt gerade in der Dunkelheit viel aus seiner Technik heraus. So werden Sterne als klare und präzise Lichtpunkte abgebildet. Ebenso gehört eine Montagemöglichkeit für eine Objektivheizung zur Standardausstattung des Sigmas.
In puncto Filter ist es Sigma gelungen, eine so flache Frontlinse zu bauen, dass der Einsatz eines Schraubfilters ermöglicht wird. Wem das nicht reicht, der kann an der Rückseite zusätzlich eine Filterfolie einschieben. Diese kann zum Beispiel die Millionen kleinen Sterne, die leicht nach Bildrauschen aussehen, soft ausblenden.
Das große Technik-Paket
Einige der Merkmale, wie der MF-Lock-Schalter, der ein unabsichtliches Fokussieren verhindert, wenn schon auf einen Stern scharf gestellt wurde, sind aber nicht nur astrofreundlich. Sie spielen auch einer anderen Nutzergemeinschaft in die Karten: den Filmer:innen. Per Schalter geht der Blendenwechsel nicht mehr rastend, sondern stufen- und geräuschlos vonstatten („declicable“). Zusätzlich zum leisen Autofokus ist dies ein großer Pluspunkt für Bewegtbildfans.
Alle zusammen profitieren sie aber von den grundsoliden Werten des Ultraweitwinkelobjektivs. Staub- und Spritzwasserschutz, griffige Ringe für Blende und Fokus sowie ein Gewicht von 635 Gramm zeigen deutlich, wo dieses Objektiv hinwill: nach draußen, um Abenteuer zu erleben. Die Naheinstellgrenze liegt bei gerade einmal 23 Zentimeter. Es ist zwar kein Makro, erlaubt aber beeindruckende Aufnahmen im Spiel mit Vorder- und Hintergrundunschärfe.
Die Konstrukteur:innen haben sich auch mit den klassischen Problemen einer Weitwinkeloptik ausführlich beschäftigt. Kritische Themen wie Vignette und Schärfe bei offener Blende sind hervorragend ausbalanciert, und chromatische Aberrationen werden solide korrigiert. Einen MF/AF-Schalter sowie einen frei belegbaren Knopf und einen USB-C-Anschluss für Updates hat das Sigma 20 mm f/1,4 DG DN (A) auch noch an seinem Tubus untergebracht.
FAZIT
Wenn man sich Preis und Leistung hier anschaut, gibt es nichts auszusetzen. Sigma bringt ein grundsolides Objektiv mit speziellen Vorzügen, über das sich auch Fotograf:innen mit Liebe für Landschaften freuen. Die Lichtstärke verführt außerdem zum Experimentieren.
Pro:
- Technische Features
- Lippe für Objektivwärmer
- tolles Handling
Contra:
- Fokusring ohne Gummigriff
„Bereit, die Welt in Licht und Schatten zu entdecken.“
Ben Kraus, fotopro.world-redakteur
Sigma 20 mm f/1,4 DG DN (A) | |
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Preis Body (ca.) | 1.000 Euro |
Technische Daten | |
Konstruiert für Sensorgröße / Bajonett | Kleinbild / Sony E |
Brennweite an APS-C-Kamera (umgerechnet auf Kleinbild) | 30 mm |
Maximale Lichtstärke (kürzeste Brennweite / längste Brennweite) | 1,4 |
Kleinste Blende | 16 |
Konstruktion: Linsen / Gruppen | 17 / 15 |
Blendenlamellen (Anzahl) | 11 |
Naheinstellgrenze | 0,23 m |
Filtergröße | 82 mm |
Abmessungen / Gewicht | 88 x 111 mm / 635 g |
Ausstattung | |
AF-Motor / AF-MF-Schalter | ● / ● |
Bildstabilisator | ━ |
Objektivdaten werden übertragen | ● |
Fokus-Skala (Entfernungs-Anzeige) | ━ |
Bajonett-Anschluss / mit Gummidichtung | Metall / ● |
Streulichtblende / Schutzbeutel (-tuch) mitgeliefert | ● / ● |
Messwerte getestet an | Sony Alpha 7R IV |
Vignettierung (offene Blende / 2-fach abgeblendet) | |
Kürzeste Brennweite | 1,9 / 0,8 Blendenstufen |
Mittlere Brennweite | ━ |
Längste Brennweite | ━ |
Verzeichnung | |
Kürzeste Brennweite | –0,3 % |
Mittlere Brennweite | ━ |
Längste Brennweite | ━ |
Chromatische Aberration | |
Kürzeste Brennweite | 0,5 Pixel |
Mittlere Brennweite | ━ |
Längste Brennweite | ━ |
Auflösung (Bildzentrum / Bildecken) | |
Kürzeste Brennweite (Offenblende) | 2.910 / 2.432 Lp/Bh (90 % / 76 %) |
Kürzeste Brennweite (2-fach abgeblendet) | 3.138 / 2.421 Lp/Bh (98 % / 75 %) |
Mittlere Brennweite (Offenblende) | ━ |
Mittlere Brennweite (2-fach abgeblendet) | ━ |
Längste Brennweite (Offenblende) | ━ |
Längste Brennweite (2-fach abgeblendet) | ━ |
Autofokus-Leistung (kürzeste / mittlere / längste Brennweite) | |
Maximale Auflösung manuell fokussiert | 2.910 / ━ / ━ Lp/Bh |
Maximale Auflösung mit Autofokus | 2.866 / ━ / ━ Lp/Bh ( 98% / ━ / ━ ) |
Autofokus-Genauigkeit: Mittelwert | 2.756 / ━ / ━ Lp/Bh ( 95% / ━ / ━ ) |
Autofokus-Genauigkeit: Standardabweichung | 67 / ━ / ━ Lp/Bh |
Wertung | |
Auflösung (50 %) | 1,2 |
Objektivgüte (25 %) | 1,8 |
Ausstattung (15 %) | 1,3 |
Autofokus (10 %) | 1,3 |
Gesamtwertung | 1,3 |
Testurteil | sehr gut |
Preis-Leistung | 2,7 |