Als Reisefotograf ist Lukas Voegelin viel in der Welt unterwegs. Hier stellt er euch fünf Orte in Europa vor, die sich für eine Fototour lohnen!
Unser Experte ist das Jahr über viel unterwegs, wobei es ihn am liebsten in den Norden zieht. Hier stellt euch Lukas jedoch seine Lieblingsspots in Europa vor, die immer eine Reise mit der Kamera wert sind. Darunter sind echte Klassiker wie der Leuchtturm auf Amrum, aber auch ganz besondere Perlen wie die Aussicht auf einem Wanderweg auf der Insel Flores!
1. Amrum
Amrum liegt südlich von Sylt und ist eine kleine und beschauliche Insel mit wilden Dünen, weiten Stränden, Kniepsand und zwei Leuchttürmen. Am besten reisen Sie mit der Fähre von Dagebüll aus auf die Insel. Neben vielen Wanderwegen in den Dünen und zahlreichen Motiven findet man bei der Ortschaft Wittdün auch den 42 Meter hohen Leuchtturm.
Die besten Perspektiven sind von den Dünen aus in Richtung „Landesinnere“. Die beste Zeit ist der Sonnenaufgang: Die Sonne steigt dann hoch hinter dem Leuchtturm. Sie können jedoch den ganzen Tag tolle Bilder machen, und das Dünengras bietet schöne Vordergründe. Schnelle Verschlusszeiten sind zu empfehlen, denn das Dünengras bewegt sich im Wind und eine kurze Belichtung würde dieses dann einfrieren und scharf abbilden.
2. Diamond Beach
Island bietet atemberaubende Landschaften und surreale Gegenden mit Naturschauspielen, welche oft einzigartig auf der Welt sind. Ein wahrer Traum für Fotograf:innen ist der „Diamond Beach“, ein schwarzer Strand, an dem Eisberge vom nahen Gletscher Vatnajökull angespült werden. Der schwarze Sand bietet geniale Kontraste zum angespülten Eis und mit einer Langzeitbelichtung kann zusätzlich Dynamik ins Bild gebracht werden. Es ist gar nicht so einfach, eine Komposition zu finden, welche sich von der Masse an Eisblöcken und Strukturen abhebt.
Weniger ist oft mehr, und so lohnt es sich, nach speziell geformtem Eis Ausschau zu halten und dieses dann in Szene zu setzen. Bewegt sich das Wasser sehr schnell, kann eine kürzere Belichtung um eine halbe Sekunde oder weniger ausreichend sein, um Struktur im weichgezogenen Wasser zu behalten. Tipp: ein Auge aufs Motiv und eins aufs Meer haben. Dann kann man das Schauspiel im Blick behalten und, wenn nötig, sich in Sicherheit bringen.
3. Gran Canaria
Für alle, die Bilder mit warmer Stimmung wollen, ist Gran Canaria eine Reise wert (siehe Titelbild). Zudem bietet das ländliche und bergige Innere der Insel tolle Landschaftsmotive. Die goldene Stunde ist auf der Insel immer besonders intensiv. Bei dieser Aufnahme verhindert der Dunst, einen sauberen Sonnenstern mit möglichst geschlossener Blende zu fotografieren. Dafür brennt dieser charmant in einem leuchtenden Glühen aus. Tipp: Das klappt am besten, wenn sich die Sonne am Bildrand befindet.
4. Azoren
Die Azoren ist eine portugiesische Inselgruppe im Atlantik und wird auch das Hawaii Europas genannt. Nebelverhangene Berge, grün bewachsene Vulkankrater, tropische Wälder, heiße Quellen, Seen und schwarze Strände zeichnen diese märchenhafte Gegend aus. Die letzte Insel der Gruppe heißt Flores und liegt nordwestlich der Hauptinsel Sao Miguel. Man erreicht sie per Schiff oder Inlandflug von Sao Miguel aus.
Unterwegs ist man am flexibelsten mit einem Mietwagen, welcher einem über die Insel mit ihren Wasserfällen, Stränden und Küstenabschnitte bringt. Das gezeigte Motiv liegt zwei Kilometer nördlich von Fajã Grande. Hier parkt man sein Auto bei der Kirche und folgt zu Fuß dem Küstenwanderweg etwa einen Kilometer nach Norden. Den Blick zurückgerichtet, breitet sich vor Ihnen nun die Küstenline und am Horizont die Ortschaft Fajã Grande aus.
5. Baltikum
Estland gehrt definitiv zu den unterschätzen Reisezielen Europas. Hoch technologisiert, modern und mit wunderschönen barocken Städten. Auf dem Land findet man beschauliche Ortschaften mit typisch skandinavischen Holzhäusern, umgeben von wilder Natur.
Viele Naturreservate können hier entdeckt werden und eines davon ist Kakerdaja. Ein Moorgebiet, das sich eine Autostunde südöstlich von Tallin befindet. Asphaltierte Straßen wechseln sich mit Schotterpisten, die mit gemäßigter Geschwindigkeit befahren werden sollten. Abseits der Touristenmasse kann man vor Ort die abgeschiedene Natur genießen und fotografieren. Mit viel Glück sieht man sogar einen Braunbären durch die Landschaft streifen. Hier sind Abstand und gesunder Menschenverstand gefordert.
Die größere „Gefahr“ geht jedoch von Stechmücken aus, die das Moorgebiet von Kakerdaja zu ihrem Zuhause erklärt haben. Mückenspray und lange Kleidung lösen dieses Problem. Gut unterhaltene Holzstege führen den Entdecker in die Moorlandschaft hinein, wo neben kleinen Wäldern und einzelnstehenden Bäumen auch spiegelglatte Wasserbecken zu finden sind. Mit schönen Wolken am Himmel können geniale Spiegelungen fotografiert werden.
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