Achtzig Räume, zweihundert Motive und noch mehr Spaß: Für den Kunden „Vorwerk“ startete Fotograf Dirk Weyer ein Projekt, das es logistisch in sich hatte – und dank eines tollen Teams und perfekter Planung zum Erfolg werden konnte.
Dirk, wie kam es zu diesem Auftrag für den Kunden „Vorwerk“?
Mit dem Marketingleiter von „Vorwerk“ hatte ich schon zuvor – damals noch für ein anderes Unternehmen – erfolgreich zusammengearbeitet. Man kannte sich also. Irgendwann rief er mich erneut an, und fragte mich, ob ich Interesse daran hätte, ein visuelles Konzept für den Relaunch der Marke „Vorwerk“ zu entwickeln.
Und wie genau sah dieses aus?
Die Produktpalette und Konfigurierbarkeit von „Vorwerk“ ist extrem komplex. Da ich direkt für den Kunden gearbeitet habe, starteten wir mit der Idee und der visuellen Konzeption des „Look and Feels“. Wir wollten Räume zeigen, wie sie noch nie vorher gesehen wurden: von der Vogelperspektive bis hin zu einem Blickwinkel, bei dem sich die Kamera dem Teppich auf Makrobereich nähert. Dadurch wird ein umfangreiches Betrachtungsgefühl in verschiedenen Lichtstimmungen und Perspektiven erzählt. Aus dieser Idee haben wir dann mit dem Marketing-Team eine Klassifizierung der Produkte erarbeitet und bestimmte Parameter, wie zum Beispiel die Lichtstimmung und Farbpalette, ableiten können. Darauf basierend ging es mit einem Team von Setdesignern und Innenarchitekten an die Konzeption der einzelnen Räume. Die Planung umfasste sowohl Baupläne in CAD-Daten als auch die Möbel für die Sets und Farbkonzepte.
Wie ging die Umsetzung vonstatten?
Für die Produktion haben wir das MELT-Studio in Hamburg ausgesucht. Dort hatten wir die Möglichkeit, zeitgleich zwei Sets aufzubauen. Diese wurden nebeneinander aufgebaut und aus zwölf Meter Höhe fotografiert. Die Planung war extrem anspruchsvoll, da viele Elemente des Setbaus mehrfach genutzt wurden, um Kosten zu sparen. Außerdem musste jeder Raum mit 80 Quadratmeter Teppich ausgelegt werden. Wir haben jeden Tag einen neuen Raum fotografiert und so insgesamt circa 80 Räume konstruiert. Jeden Abend wurden die frischen Daten direkt an die Postproduction übergeben. Dass die Teppiche im Druck farbgenau wiedergegeben werden, war besonders wichtig.
Und was war besonders knifflig?
Das Herausforderndste an diesem Auftrag war die Logistik. LKWs haben die Teppiche und Möbel angeliefert. Alles musste zu dem richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle sein und auch wieder abgeholt werden. Außerdem war es extrem herausfordernd, eine Fachkamera mit einer Spezial-Optik in zwölf Meter Höhe einzurichten. Da ich leider Höhenangst habe, gab es so manchen Lacher. So ein Projekt umzusetzen, ist nur mit einem super Team möglich. Das Team ist auch das Schönste an der Arbeit. Wenn Menschen, die ihren Job lieben, zusammenkommen, macht es einfach immer Spaß!
Dirk Weyer
Bereits als Kind fotografierte Dirk Weyer gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Foto-Storys und widmete sich in seiner Jugend der Skateboard- und BMX-Fotografie. Nach der Schule studierte er Freie Kunst in Essen und Fotodesign in Bielefeld und eröffnete bereits während der Studienzeit ein eigenes Studio für Fotografie, Postproduction und Producing in Hamburg.
Instagram: @dirk.weyer.photography.motion