Als am 24. Februar 2022 die russische Invasion auf die Ukraine startete, waren wir entsetzt. Wie wohl so ziemlich jeder klar denkende und gut informierte Mensch auf dieser Welt. Alle verfolgen die schrecklichen Nachrichten. Was diesen Krieg für uns persönlich so besonders macht: Wir haben das Glück, seit Jahren mit einigen Firmen aus der Ukraine zusammenzuarbeiten. Wir waren in unterschiedlichen Konstellationen einige Male in Kyiv. Daher hier unser Statement für Frieden und Freiheit für die Ukraine.
Für uns ist es kein anonymer Konflikt. Wir kennen dutzende Betroffene. Wir erfahren täglich via WhatsApp, Facebook neue Details – nicht aus dem Fernsehen, sondern direkt von denen, die ihre Familien im Keller zwischen Einmachgläsern verstecken. Die versuchen, das Land zu verlassen. Die nicht das Glück hatten, rauszukommen, bevor es hieß: Männer von 18 bis 60 müssen bleiben – und die nun Frau und Kinder über die Grenze schicken und selbst zurückgehen, um dem Land zu helfen. Zu kämpfen. Die Videos von ihrer Terrasse schicken, wo man nachts Bomben fallen sieht, nur ein paar Kilometer entfernt. Alles Menschen, mit denen wir noch vor wenigen Monaten an einem Tisch saßen. Planten, verhandelten, tranken, aßen, lachten.
Wir haben das Glück, gut informiert zu sein. Aus unseren Medien und eben direkt. Wir haben das Glück, dass unsere Regierung (und teilweise auch die Opposition) und die westliche Weltgemeinschaft nun geschlossen handelt. Und auch anerkennen, dass sie bis zur unnötigen Eskalation letzte Woche manchmal zu naiv waren. Während bei uns nur eine Minderheit der Propaganda der Demagogen glaubt (und im Verhältnis dazu trotzdem viel zu viel Lärm macht), sorgt Russland mit haarsträubenden Falschinformationen und Zensur dafür, dass die Bevölkerung zu Putin hält. Und auf so etwas wie Kritikfähigkeit brauchen wir beim russischen Präsidenten wohl nicht zu hoffen.
Frieden und Freiheit für die Ukraine – und für die Medien
Und so ist auch das eine Antwort, die wir immer wieder bekommen, wenn wir mit unseren ukrainischen Freunden schreiben: „Bitte sorgt dafür, dass die Wahrheit verbreitet wird.“ Die dankbar sind, dass unsere Medien frei berichten.
„Bitte sorgt dafür, dass die Wahrheit verbreitet wird.“
Bitte unserer Ukrainischen Freunde
Was können wir denn noch tun? Für die Einzelnen, die wir kennen, und für alle anderen in der Ukraine. Für die, die in den Westen kommen wollen und die, die ausharren, um ihr Land zu verteidigen? Spenden. Sammeln. Leute an der Grenze abholen. Ihnen eine Unterkunft besorgen. Am Sonntag hat uns eine unverhoffte E-Mail eines Geschäftspartners erreicht, der weiß, dass wir ukrainische Kunden haben – und einfach so seine Hilfe angeboten hat. Und zwar das volle Programm, für einzelne Flüchtende zu sorgen. Wir waren tief berührt. Eine Kollegin von Skylum, die es nach Polen geschafft hat, organisiert nun Hilfsgüter für ihr Land.
Wir würden uns freuen, wenn Sie mithelfen. Das sind Spendenorganisationen, die uns von „unseren“ Ukrainer:innen empfohlen wurden:
- Red Cross in Ukraine
- Donation to Come Back Alive charity
- Donation to Nova Ukraine Humanitarian Aid
- Ukrainian Army
- Übersicht verschiedener deutschsprachiger Hilfsangebote
Darüber hinaus merken wir aber auch, dass allein die Anteilnahme, das persönliche Kümmern, das Füreinander im direkten Dialog hilft. Dass wir im Westen anerkennen, dass es kein Konflikt zwischen zwei Ländern ist, sondern schlicht „Putins Krieg“. Ein Akt der Barbarei, ein Unrecht an einem friedliebenden Volk, das mitten im Aufbruch war – was wir bei unseren Besuchen in Kyiv immer auch gespürt haben. Voller Hoffnung, voller Elan. Mit guten Ideen, innovativen Konzepten, talentierten Arbeitskräften. Ein Aufbruch gen Westen, in die Freiheit. Hatte man doch lange genug unter den Sowjets gelitten. Einen Weg zurück zu russischer Herrschaft in der Ukraine darf es nicht geben.
Stay safe, stay strong, our dear friends. Fight for your country. „I will then see you when we celebrate the victory over Putin“, schreibt einer unserer Freunde gestern Abend. Darauf freuen wir uns jetzt schon.
Wolfgang Heinen & Florian Schuster
für das ganze Team