„But I’m awake. Identity, vulnerability and empowerment“ lautet der Titel einer neuen Ausstellung, die ab heute im Rahmen des Sommerfestivals auf Kampnagel gezeigt wird. Zu sehen sind die Arbeiten junger Fotograf:innen, die Teil der europäischen Plattform für Fotografie „FUTURES“ sind und sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Ausgrenzung, Zugehörigkeit und der Ermächtigung aus Systemen der Unterdrückung auseinandersetzen.
Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Haus der Photographie/ Deichtorhallen Hamburg präsentiert wird, findet im Rahmen der 8. Triennale der Photographie Hamburg (Motto: „Currency“) statt. Die Triennale widmet sich der Produktion und globalen Verbreitung von Bildern und ihrem Einfluss auf gesellschaftliche Machtverhältnisse und Blickwelten. Das Sommerfestival auf Kampnagel präsentiert vor diesem Hintergrund die Arbeiten junger Fotograf:innen, die der europäischen Plattform für Fotografie „FUTURES“ angehören.
Sie zeigen Verletzlichkeit und Stärke, Angst und Freude, Entfremdung und Gemeinschaft und produzieren neue Bilder über Queerness, Blackness oder migrantische und osteuropäische Identität. „But I’m awake“ bezieht sich dabei auf einen Zustand der Wachsamkeit in Zeiten der politischen und gesellschaftlichen Krise und auf eine produktive Subversion bestehender Herrschaftsverhältnisse und dominanter Sehgewohnheiten.
Zu sehen sind die Arbeiten von:
- MARIA BABIKOVA (*1990 in Tscheljabinsk, Russland, lebt in London): Sie erweist sich mit ihren Fotografien als präzise Beobachterin der russischen Gesellschaft, ihrer Konventionen und Dualismen. Ihre Arbeiten kreisen um Themen wie Identität, Schönheit, Angst und Ablehnung.
- DAVID UZOCHUKWU (*1998 in Innsbruck, Österreich, lebt in Berlin): Mit seinen surreal anmutenden (Selbst-)Portraits und Körperdarstellungen verhandelt der Künstler zeitgenössische Sujets wie Zugehörigkeit und Resilienz, Isolation und Geborgenheit. Jedes Bild offenbart die eigene Utopie einer anderen Welt.
- JULIE POLY (*1986 in Stakhanov, Ukraine, lebte bis vor Kurzem in Kiew): Die Fotografin verwischt auf ihrer Suche nach den visuellen und kulturellen Codes des ukrainischen Alltags bewusst die Grenzen zwischen dokumentarischer und inszenierter Fotografie. Mit ungewöhnlichen Posen und aufwendigem Styling ihrer Modelle schafft sie eine Ästhetisierung des Alltäglichen und erinnert in ihrer Bildsprache an Modefotografien der 90er Jahre.
- EURIDICE ZAITUNA KALA (*1987, Maputo, Mosambik): Die Künstlerin beschäftigt sich mit verschiedenen Formen des Umgangs mit Erinnerung. Ausgehend von der Geschichte der Sklaverei kreist ihr Projekt um Fragen nach dem Zugang zur Geschichte und den Selektionsmechanismen, die dabei in Kraft treten. Statt für eine Neuschreibung der Geschichte, plädiert Kala dafür, die Geschichte selbst zu verkörpern und auf diese Weise zum Archiv zu werden.
- AGNIESZKA SEJUD (*1991, Oleśnica, Polen, lebt in Breslau): Sie nutzt verschiedene Medien, um die Komponenten der menschlichen Identität, die Idee der individuellen Freiheit und Systeme der Unterdrückung zu untersuchen. Durch die Kombination von Fotografie mit digitalen und analogen Collagen, Büchern, Zines, Videoarbeiten und Installationen lässt sie die Betrachter:innen an ihrer bunten, kaleidoskopischen und psychedelischen Vision der Welt teilhaben.
„But I’m awake. Identity, vulnerability and empowerment“
Positionen junger Fotografie der Futures Plattform
Vom 10. bis zum 28. August 2022
Öffnungszeiten: Täglich immer eine Stunde vor Beginn der ersten Show auf Kampnagel. Eintritt frei
Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH / Vorhalle, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
www.deichtorhallen.de
www.kampnagel.de