Passend zum Fotofrühling in Zingst 2024 gibt es zwei neue Ausstellungen im Max Hünten Haus und in der Leica Galerie Zingst von März bis Mai. Kilian Schönberger – „Lockruf der Einsamkeit“ ist vom 6. März – 5. Mai 2024 im Max Hünten Haus Zingst zu sehen. Die Leica Galerie Zingst zeigt vom 15. März – 5. Mai 2024 Ismail Ferdous – „Sea Beach“.
Zum Fotofrühling gibt es in Zingst zwei sehenswerte, neue Ausstellungen im Max Hünten Haus und in der Leica Galerie Zingst.
Fotofrühling in Zingst 2024: „Lockruf der Einsamkeit“ und „Sea Beach“.
Kilian Schönberger – „Lockruf der Einsamkeit“
Kilian Schönberger ist Waldfotograf und zeigt in der Ausstellung „Lockruf der Einsamkeit“ im Max Hünten Haus ab dem 6. März seinen Beitrag zum Jubiläumsjahr des Malers Caspar David Friedrich: Seit seiner Kindheit beeinflussten ihn die Motive Friedrichs und so begab er sich – den Spuren des Malers folgend – auf eine Sehnsuchtsreise quer durch Deutschland.
Der Fotograf sagt: „Der Einfluss auf meine Fotografie ist, denke ich, offenkundig. Die etwas distanzierten, fast an Bühnenbilder erinnernden Kompositionen, aber auch die Vorliebe für Nebel, im Dunst verschwindende Bergketten, Wälder und auch die etwas düstere Grundstimmung der Motive haben wir gemeinsam. Abgesehen von meinen Werken bin ich aber eher ein Rationalist und weniger ein Romantiker. Ich betrachte ein Motiv und versuche die Natur- und Kulturgeschichte dahinter zu verstehen. Friedrich ging es dagegen darum, Ideallandschaften zu erschaffen, die sein Inneres, bzw. das Streben nach dem Göttlichen, widerspiegeln.“
Dauer der Ausstellung: 6. März – 5. Mai 2024
Ausstellungsort: Max Hünten Haus Zingst
Vernissage: 16. März | 16:00 Uhr
Partner der Ausstellung: Epson
Zur Veranstaltung: www.zingst.de
Ismail Ferdous – „Sea Beach“
In der Leica Galerie Zingst beschäftigt sich auch Ismail Ferdous in der Ausstellung „Sea Beach“ ab dem 15. März mit einem Ort seiner Kindheit: Im Falle des aus Bangladesch stammenden Fotografen handelt es sich hierbei um den Strand von Cox´s Bazar.
Leica Oskar Barnack (LOBA) Award Gewinner 2023
Dauer der Ausstellung: 15. März – 5. Mai 2024
Ausstellungsort: Leica Galerie Zingst
Vernissage: 16. März | 17:30 Uhr
Zur Veranstaltung: www.zingst.de
Über die Arbeit der Fotografen
Beide Fotografen zeigen Gegenden, die sie zwar auf besondere Weise geprägt haben, in dieser Weise aber nicht existieren: Kilian Schönberger simuliert seine romantisch anmutenden Bildwelten im Kopf, um danach durch akribische Vorbereitungen unter Berücksichtigung des Wetters – Nebel spielt eine wichtige Rolle – des Lichts und der Jahreszeit einen optimalen Zeitpunkt für das Bild auszumachen. Es entstehen distanzierte, fast an Bühnenbilder erinnernden Kompositionen, bei denen Schönberger die Atmosphäre eines Bildes wichtiger ist als der dargestellte Ort: „Der Zeitraum zwischen der Planung eines Motivs und der finalen Aufnahme kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal gelingt mir die Umsetzung direkt am nächsten Tag, oft dauert es Wochen, Monate oder sogar Jahre. Es gibt Motive, für die ich seit einem Jahrzehnt auf perfekte Umstände warte. Im Gegensatz zu Friedrich kann ich als Fotograf die Stimmung leider nicht im Atelier erzeugen – ich muss sie vor Ort festhalten.“
Dem Beispiel der Werbe- und Modefotografie folgend, wählte Ismail Ferdous für seine Porträts eine Lichtstimmung, die das typische Licht des Strandes überhöht, um die dortige kulturelle Lebendigkeit in einem strahlenden Licht zu präsentieren. Er fotografierte nur in den Wintermonaten, immer in den Mittagsstunden und setzte zusätzliches Kunstlicht ein, um ein Gefühl von urlaubsähnlicher Gelassenheit, Entspannung und einer schwebenden Atmosphäre hervorzurufen: „Mein Ziel war es, die Bildsprache auf humorvolle Weise zu verwenden und den Gesamtton fröhlich und leicht zu halten. Die vertraute Ästhetik, die an Werbung oder Modefotografie erinnert, vermittelt ein Gefühl der Vertrautheit in der Bildsprache, doch der Inhalt dieser Serie ist anders. Durch diesen Hauch von Ironie gelingt es mir, Parallelen zwischen der Massenstrandkultur und den Feinheiten dieser einzigartigen Strandkultur zu ziehen.“
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