In seinem Film „An Impossible Project“ widmet sich der Regisseur Jens Meurer auf unterhaltsame Weise einem weltweiten Phänomen: Der Wiederentdeckung des Analogen als Gegenbewegung zur digitalen Revolution. Der Dokumentarfilm, der am 20.01.2022 sein Kinodebüt feiert, erzählt in 99 Minuten die Geschichte des Visionärs Florian „Doc“ Kaps, der das Unmögliche möglich machen will.
Insta-Stories, Streaming, Fitness-Apps, E-Books und Twitter-Trends. Der Hype um die fast vollständige Digitalisierung unseres Lebens weicht einer zunehmenden Sehnsucht nach dem Echtem und Greifbarem. Digital Detox und Slow Food sind im Trend; Vinyl und analoge Fotografie, Handgeschriebenes und Selbstgemachtes feiern ein Comeback. In seinem Dokumentarfilm lässt Jens Meurer Menschen zu Wort kommen, die schon die Wendung zum Analogen suchten, als andere sich noch den Verheißungen der nächsten iPhone-Generation hingaben.
Wie der Held des Films, Florian „Doc“ Kaps, der 2008 sein gesamtes Vermögen riskierte, um mit einer kleinen Gruppe Idealisten die letzte Polaroid-Fabrik der Welt vor dem Aus zu retten – das „Impossible Project“. Ein beherztes Schwimmen gegen den Strom und der Versuch, sich aus dem Griff der Technologien zu lösen.
Ein Film über und mit analoger Filmtechnik
An Impossible Project ist eine farbenfrohe, ästhetische Studie einer inspirierenden Persönlichkeit. Es ist aber auch eine zum Nachdenken anregende Erkundung von Prioritäten einer Gesellschaft, die sich schneller entwickelt, als sie selbst begreifen kann. In Anbetracht der analogen Bezüge war für den Regisseur Jens Meurer klar, dass er diesen Film unmöglich digital drehen konnte. Also entscheid er sich, Docs Geschichte auf 35 mm zu filmen.
„Das Filmen auf 35mm spiegelt die Herausforderungen und Möglichkeiten des analogen Ansatzes wider: Es ist etwas teurer und hat gewisse Einschränkungen. Aber das geforderte Denken und die nötige Konzentration sind fast eine Befreiung von der Tyrannei des digitalen ‚Lass es einfach laufen‘“, sagt Meurer. „Lösungen für das Filmemachen auf 35 mm zu finden, ist eine Erweiterung dessen, worum es in An Impossible Project selbst geht: Ein Foto ist ein Foto, ob es mit einem Smartphone oder einer alten SLR gemacht wurde. Aber vielleicht macht es einen Unterschied, wie ein Bild aufgenommen wurde? Unser Filmdreh reflektiert das. Es ist eine wahre Freude, 35 mm als Dokumentarfilm-Format wiederzuentdecken.“
An Impossible Project
Regie: Jens Meurer
Mit: Florian Kaps, Oskar Smolokowski, Haley Reinhart u.v.m.
Produktion: Deutschland, Österreich 2020
Lauflänge: 99 Minuten
Kinostart: 20.01.2022
Website.
Wir sprechen mit dem Regisseur – hier geht es zum Interview (fotoPro+).