Mit der neuen EOS R5 C vereint Canon die auf Fotografen ausgerichteten EOS-R-Kameras mit der auf Filmer zugeschnittenen Cinema-EOS-Serie.
Die EOS R5 C basiert auf der Profi-DSLM EOS R5. Dem entsprechend setzt Canon auch in der neuen Hybridkamera auf das RF-Bajonett und einen Vollformat-CMOS-Sensor, der Fotos mit 45 Megapixeln und Videos in 8K auflöst. Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Kameras: Die EOS R5 C kommt mit weitaus besseren Film-Eigenschaften und ist damit eher auf Videografen als auf Fotografen ausgerichtet. Das Hybridmodell soll voraussichtlich ab März 2022 erhältlich sein und 4.999 Euro kosten.
Hybridmodell mit Fokus auf Videografen
Die erste hybride Cinema-EOS-Kamera R5 C reiht sich etwas oberhalb der EOS R5 und unterhalb der EOS C70 in Canons Kamera-Lineup ein. Canon selbst sieht die EOS R5 C als neues Einstiegsmodell der Cinema-EOS-Reihe. Die R5 C ist ein gutes Stück kompakter und leichter als die C70 und bietet mit 8K RAW/30p, und sogar bis zu 60p bei Versorgung über eine externe Stromquelle, eine höhere Videoauflösung als die mit maximal 4K/120p filmende C70. Darüber hinaus kann die neue Hybridkamera mit dem größeren Vollformatsensor aufwarten. Der löst im Fotomodus mit 45 Megapixeln auf und ermöglicht in Kombination mit dem DIGIC X Prozessor Aufnahmeserien mit bis zu 20 Bildern in der Sekunde. Der Prozessor verfügt über einen optimierten Algorithmus zur Rauschunterdrückung bis zu einer Empfindlichkeit von ISO 51.200. Fokussiert wird über Canons Dual Pixel CMOS-Technologie samt Augen-AF und EOS iTR AF X.
Das gegen Staub und Spritzwasser geschützte Gehäuse der EOS R5 C erinnert an den Body der EOS R5. Neu mit an Bord ist ein Lüfter, der zwischen der Kamerarückseite und dem Display verbaut wurde. Damit unterstreicht Canon die Ausrichtung auf Videografen. Der Lüfter sorgt für eine aktive Kühlung bei sehr langen Videoaufzeichnungen. Damit kommen wir zu einem wichtigen Aspekt der neuen Hybridkamera. Während die auf Fotografen zugeschnittene EOS R5 bei ihren 8K/30p-Videos auf eine maximale Aufnahmelänge von 30 Minuten beschränkt ist, kann mit der EOS R5 C, laut Canon, auch über mehrere Stunden am Stück in 8K aufgezeichnet werden. Die Filmdauer ist dabei von der Kapazität der Speicherkarte und des Akkus abhängig. Für die Aufnahme von hochauflösendem 8K-Videomaterial arbeitet die EOS R5 C mit schnellen CFexpress 2.0-Speicherkarten des Typs B. Zusätzlich gibt es einen zweiten Kartenschacht für SDXC-UHS II-Karten.
Viele professionelle Video-Eigenschaften
Die EOS R5 C kann intern im Cinema-RAW-Light-Format aufzeichnen, um hochauflösende 12-Bit-Aufnahmen mit einem großen Dynamik- und Farbumfang in einer überschaubaren Dateigröße zu speichern. Darüber hinaus hat Canon drei neu entwickelte RAW-Varianten eingeführt: RAW HQ (High Quality), RAW ST (Standard Quality) und RAW LT (Light Quality). Neben 12-Bit-Cinema-RAW-Light unterstützt die EOS R5 C auch das Canon 10-Bit-XF-AVC-Format mit bis zu 810 Mbps und verschiedene MP4-Optionen. Der verwendete 8K-Vollformatsensor gibt Filmern darüber hinaus die Möglichkeit, in 4K und Full HD per internem Oversampling mit einer hohen Schärfe und geringem Bildrauschen aufzunehmen. Ein Highlight ist auch die 4K-Aufnahme mit hoher 120p-Bildrate – und zwar ohne Crop, mit Autofokus und mit Tonaufzeichnung. Die EOS R5 C unterstützt zudem HDR-Videos via PQ und HLG und gibt Filmern mit Canons Log 3 Gamma naturgetreue Videos mit großem Spielraum in der Nachbearbeitung an die Hand.
Canon verzichtet auf eine sensorbasierte Bildstabilisierung
Ein weiterer, vor allem für Fotografen, wichtiger Unterschied findet sich bei der Bildstabilisierung. Während die auf Fotos ausgerichtete Canon EOS R5 eine sensorbasierte Stabilisierung mitbringt, müssen sich Anwender:innen in der EOS R5 C mit einer rein elektronischen Bildstabilisierung arrangieren. Das wird ein Punkt sein, an dem viele Fotografen sehr wahrscheinlich eher zur EOS R5 tendieren werden. Da Videografen hingegen sehr häufig vom Stativ arbeiten, wird dieses Thema im Filmbereich weniger relevant sein. Die gute Nachricht: Die elektronische Bildstabilisierung ist mit der optischen Stabilisierung der RF-Objektive kompatibel.
Bedienkonzept mit zwei unterschiedlichen Menüs
Da die EOS R5 C als Hybridkamera sowohl die Vorzüge der EOS R5 als auch der Cinema-EOS-Reihe miteinander verknüpfen soll, hat sich Canon beim Bedienkonzept eine Besonderheit einfallen lassen. So können Fotograf:innen und Filmer:innen zwischen den unterschiedlichen Menüstrukturen der EOS-R- und der Cinema-EOS-Reihe wechseln. Damit sollen sich Anwender:innen aus beiden Systemen schnell zurechtfinden. Zur weiteren Ausstattung gehören ein 0,5 Zoll großer elektronischer OLED-Sucher mit 5,76 Millionen Bildpunkten und ein dreh- und schwenkbares 3,2-Zoll-Touchdisplay. Es gibt insgesamt 13 konfigurierbare Tasten.
Der Multifunktions-Zubehörschuh, der bereits in der EOS R3 und der XF605 vorgestellt wurde, ermöglicht den direkten Anschluss und die Stromversorgung von Zubehör wie dem Canon DM-E1D Stereomikrofon und dem Tascam CA-XLR2d Audio XLR Adapter. Des Weiteren ist der Multifunktions-Zubehörschuh mit den Speedlite EX Blitzgeräten kompatibel. Die EOS R5 C verfügt außerdem über einen speziellen Timecode Ein-/Ausgang für die Integration in eine professionelle Multi-Kamera-Lösung. Für eine erweiterte Konnektivität steht die Content Transfer Mobile App für FTP-Übertragungen und die Bearbeitung von ML-G2-Metadaten bereit. Damit eignet sich die EOS R5 C auch für den Einsatz bei Nachrichtenreportagen.
Firmware-Update für die EOS C70 ab März 2022
Das neueste Firmware-Update für die EOS C70 schaltet erweiterte Funktionen frei, darunter eine zusätzliche Cinema RAW Light LT 4K-Aufnahmeoption und eine XF-AVC-Proxy-Aufnahmefunktion. Durch Cinema RAW Light LT und neuen Frame- und Intervall-Aufnahmeoptionen wie Stop-Motion-Verfahren und Zeitraffer-Video lassen sich mit der EOS C70 weitere kreative Möglichkeiten und eine verbesserte Bildqualität realisieren. Mit der im Dezember 2021 veröffentlichten Firmware besteht die Kompatibilität mit 12 weiteren Objektiven bei Verwendung des EF-EOS R 0.71x Adapters mit vollständiger optischer Korrektur, Metadaten- und Autofokus-Unterstützung, was im professionellen Umfeld noch mehr Flexibilität bei der Objektivauswahl bietet.
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