Erstelle Videoinhalte mit spezifischen Anforderungen, einschließlich Drohnenaufnahmen und Social Media.
Genau wie bei der Standbild-Fotografie musst du deine Videotechnik an bestimmte Genres und Funktionen anpassen. Für groß angelegte Produktionen oder für filmische Kurzfilme kann die Drohnen-Videografie ein perfektes Werkzeug sein; fundierte Kenntnisse des Drohnenfliegens und des Remote-Video-Betriebs inklusive. Ebenso erfordert die Aufnahme für soziale Netzwerke wie Instagram eine Anpassung deiner Komposition, um etwa Zuschnitte zu ermöglichen und gleichzeitig die wesentlichen Elemente zuverlässig darzustellen. Dabei gilt es in erster Linie, verschiedene Seitenverhältnisse im Hinterkopf zu behalten.
Wähle ein Seitenverhältnis
Das Seitenverhältnis wirkt sich unmittelbar auf die Größe des Videoframes aus. Während Standbilder oft im Format 3:2, 4:3 oder sogar 1:1 verwendet werden, wird Videomaterial normalerweise in einem breiteren Bildschirmformat aufgenommen, um den gängigsten Bildschirmformen zu entsprechen. 16:9 ist das wohl verbreitetste Aufnahmeformat in DSLRs und spiegellosen Kameras; die meisten Haushaltsfernseher und -monitore zeigen dieses Verhältnis an. Es gibt jedoch noch andere Formate.
PROFI IM GESPRÄCH: MICHAEL GRAY
Videoexperte Michael Gray über das Aufnehmen von Videoinhalten für soziale Netzwerke und den Einsatz von Drohnen für neue Perspektiven.
„Ich bin ein autodidaktischer Filmemacher, der während der Schulzeit mit Freunden angefangen hat, kurze Actionfilme zu drehen. So habe ich meine Leidenschaft für das Filmemachen gefunden und wichtige Drehprinzipien entwickelt. 2016 habe ich mein erstes Reisevideo auf Youtube veröffentlicht, das mittlerweile über 7,5 Millionen Aufrufe hat! Ich bin auf Reisen, Lifestyle und technische Inhalte spezialisiert, und meine Arbeit mit großen Marken wie Etihad Airways, Canon, Adobe, Beautiful Destinations und DJI führt mich in die ganze Welt.
Grundlagen wie ISO, Blende, Brennweiten und Komposition sind übertragbare Prinzipien, die ein Fotograf direkt auf die Videografie anwenden kann. Es sind trotzdem einige Unterschiede zu überwinden. Zunächst ist da die Kamerabewegung, die für Filmvideos erforderlich ist: Die Perfektionierung der Bewegungen erfordert viel Übung sowohl für Handheld- als auch für Gimbal-Bewegungen. Zweitens bringt das Filmen einen größeren Aufwand in der Postproduktion mit sich. Bei einem Foto entfernt Photoshop alle Schönheitsfehler; das ist bei Videos viel schwieriger, sodass der Druck erhöht wird, in der Drehphase alles richtig zu machen. Schließlich gibt es bei der Videografie mehr Rollen zu besetzen. So müssen Anfänger die Rollen eines Kameramanns, Regisseurs, Produzenten, Cutters, Graders usw. gleichzeitig übernehmen.
Der offensichtlichste Unterschied bei Aufnahmen für soziale Netzwerke liegt bei den Seitenverhältnissen. Normalerweise werden Videos in 16:9 angesehen. Instagram-Videos sind in aber in 4:5, also musst du dies bei der Bearbeitung beachten, da ein großer Teil deines Videos abgeschnitten wird. Zweitens ist Instagram auf Kurzform-Inhalte zugeschnitten. Die Videolänge ist auf eine Minute begrenzt, daher vermeide ich langsame Einführungen und beginne mit etwas Aufregendem. Berücksichtige die Aufmerksamkeitsspanne deines Publikums; wenn es in den ersten Sekunden nicht „klick“ macht, ziehen die Zuschauer schnell weiter.
Bei Drohnenaufnahmen beginne ich mit der Standortrecherche. Ich prüfe das Wetter und wähle den optimalen Tag zum Fliegen. Achte auf Regen und Wind; du möchtest ja nicht, dass deine Drohne beschädigt wird. Abhängig von der gewünschten Stimmung lohnt es sich, auch die Wolkenabdeckung zu überprüfen. Ich filme gerne lange Führungsbewegungen, die sich gegenseitig ergänzen, damit ich mehrere Clips in der Nachbearbeitung nahtlos zusammenfügen kann. Filme einzelne Clips länger; das sorgt für mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung.“
Instagram: @mikevisuals