Planung und Struktur sind wichtig, keine Frage. Aber die ganze Planerei bis ins kleinste Detail und das Kochen mit 100 Töpfen bremst mehr, als das es weiterbringt.
Viel wichtiger als das Planen bis ins kleinste Detail ist es auch, wirklich ins Machen zu kommen und loszulegen. Einfach starten und nicht das Momentum verlieren. Falls es nicht passt oder am Ende nicht das Richtige ist, lieber zurückrudern, als sich in Planungen zu verlieren und gar nicht erst zu starten.
Natürlich gilt das nicht nur für Fotoprojekte, sondern auch für all die vermeintlich wichtigen Fortbildungen rund ums Thema Business und Co. Das ist wie bei YouTube – es gibt für alles ein Tutorial und natürlich kann man sich diese anschauen, um auch beruflich voranzukommen. Aber braucht man in jeder Situation eine umfangreiche Vorbereitung? Oder muss man sich bewusst auch ins Neue stürzen?
Ich habe früher auch sämtlichen Business-Kram angeguckt, um dann zu merken, dass ich eigentlich ganz anders bin. Ich will keine vermeintlich skalierbaren Produkte verkaufen oder groß auf Instagram ‚influencen‘. Ich möchte einfach fotografieren – und darauf lege ich ganz klar meinen Fokus.
Wo lohnt sich aber ein Blick? Zum Beispiel bei MasterClass.com, eine Plattform für Onlinekurse. Da gibt’s von allem und für alle was. Jede Woche blocke ich mir ein paar Stunden und schaue mich dort bunt nach Kreativthemen um. So werde ich auch außerhalb der Fotobranche inspiriert. Außerdem verfolge ich gerade einen Kurs mit Alec Soth bei Magnum Photos zum Thema Storytelling in der Fotografie und lese ein paar Bücher. Definitiv zu viele Bücher, keine Frage. Viel mehr versuche ich aber wirklich nicht zu checken. Manchmal sollte man tatsächlich weniger nach rechts und links gucken, sondern mehr geradeaus, seine Energie in eigene Ideen und Interessen stecken und weniger Business-Kram verfolgen. Wenn man seine eine Sache großartig macht, kommt der Rest von alleine. Ganz ohne Guru-Tricks und aufgeblasene Strategien.
Mehr zum Fotografen: https://www.philippreinhard.com/