Kai Stiepel hat ein leidenschaftliches Verhältnis zum Thema „Essen“, die Küche war stets wie ein Magnet für ihn. Zusammen mit einem qualifizierten Team aus Food- und Set-Stylist:innen verleiht der Fotograf Produkten aller Art eine neue Dimension. Hier erzählt der Profi und BFF Professional von seinen Eiscreme-Kreationen für „Mövenpick“.
Kai, wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Mövenpick“?
„Mövenpick“ war auf der Suche nach einem neuen Fotografen für Image- und Rezeptbilder. Ich wurde in den Pitch eingeladen und hatte das Glück, mich am Ende durchzusetzen. So mache ich jedes Jahr einige Aufnahmen für diesen Kunden.
Wie genau läuft so ein Auftrag ab?
In der Regel gibt es zu jeder Eissorte ein Imagebild und zwei oder drei Rezeptbilder. Die Rezepte kommen vom Kunden und sind relativ einfach gehalten, um den Gastronom:innen die Zubereitung zu vereinfachen. Der Kunde gibt eine Farbwelt vor und stellt ein paar Moods zusammen. Dann macht das Styling Vorschläge zu Untergrund, Hintergrund und Props. Nach deren Abstimmung wird ein Briefing geschrieben, in dem alle wichtigen Details notiert sind. Danach wird fotografiert. Obwohl alles gut vorbereitet ist, wird beim Shooting immer viel spontan entschieden. Das ist auch gut so, denn erst im Set sieht man, inwieweit die Elemente von Größe und Farbe zusammenpassen.
Und wie sieht die Umsetzung dann aus?
Grundsätzlich werden alle Requisiten zu einem Schuss zusammengestellt – so kann man jederzeit variieren und hat Zugriff auf viele Alternativen von Props etc. Wir fangen mit Untergrund und Hintergrund an und bauen nach und nach das ganze Set auf. Auch lichtmäßig wird im Detail alles genau auf das eine Bild eingerichtet. Wenn dann so weit alles steht, wird das Food erst einmal als Einsteller von dem oder der Foodstylist:in auf den Teller beziehungsweise die Schüssel gelegt. Nach weiteren kleinen Anpassungen kommt dann das vorbereitete Rezept final ins Set und wird abgelichtet.
Worin liegt die größte Herausforderung?
Natürlich ist jedes Bild eine Herausforderung. Man hat eine gewisse Idee im Kopf, das tatsächliche Bild entwickelt sich aber dann erst so richtig beim Shooting. Aber besonders knifflig waren hier auf jeden Fall die Eiskugeln. Da ist ein:e Foodstylist:in mit besonderen Skills in diesem Bereich gefragt. Denn die richtige Riffelung in der Oberfläche hinzubekommen und dann den perfekten Moment des Taugrades zu erwischen, ist eine Kunst für sich. Das klappt nicht immer beim ersten Versuch, daher brauchen wir immer ausreichend Ware, um im Zweifel genug Versuche zu machen, bis alle mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Kai Stiepel
Eigentlich wollte Kai Stiepel immer zum Film. Schnell wurde ihm jedoch klar, wie aufwendig eine Film-Produktion ist, entdeckte die Fotografie für sich und entschied sich für eine Ausbildung am Lette Verein in Berlin. Heute lebt und arbeitet Kai in München, sein Schwerpunkt liegt auf Stilllife- und Foodfotos – und inzwischen auch Foodfilmen – für Werbeagenturen, Verlage und Redaktionen. Darüber hinaus gehört er zu den BFF Professionals.