Mit seiner Alpen-Serie holte sich der Leipziger Fotograf Albrecht Voss den ersten Platz in der Kategorie „Architektur“ der renommierten Hasselblad Masters 2021. Im Interview spricht er mit uns darüber, wie er bei seinem Projekt vorgegangen ist, welche Hürden es zu überwinden gab und mit welcher Ausrüstung er in den Bergen unterwegs war.
Die Hasselblad Masters sind einer der renommiertesten Fotowettbewerbe der Welt und geben sowohl anerkannten Profis als auch aufstrebenden Newcomern die Chance, sich in der Welt der Fotografie einen Namen zu machen. Dieses Jahr gewann Albrecht Voss mit seinen eindrucksvollen Nightscapes von Museen in den Alpen den ersten Platz in der Kategorie „Architektur“.
Albrecht Voss, vielen Dank für Ihre Zeit. Sie haben bei den Hasselblad Masters den Kategorie-Sieg „Architektur“ geholt. Wollen Sie uns kurz etwas über Ihr Projekt erzählen?
Sehr gern! Das Projekt ist vorab ziemlich lang in meinem Kopf gereift. Vor ungefähr fünf Jahren habe ich damit begonnen, mir auf Google Maps alle Architektur-Highlights zu markieren, die mir bei meinen Recherchen aufgefallen sind. Ursprünglich war die Liste als eine Art „Bucket-List“ gedacht, die ich in meinem Leben mal bereisen möchte. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein großer Teil dieser Häuser in den Alpen steht. So formte sich nach und nach eine freie Fotoserie mit dem Fokus moderner Architektur in den Alpen. Einfach loslegen konnte ich natürlich nicht – es gab viel vorab zu klären. Ich musste mit den Locations sprechen, Routen finden und Konzepte entwickeln.
Als 2020 die Pandemie in Gang kam, dachte ich mir im Sommer: Jetzt muss ich aber raus. Also bin ich mit meinem ältesten Schulkumpel als Assistenten aufgebrochen. Mit ihm habe ich auch schon zehn Jahre Klettererfahrung und kann mich deshalb blind auf ihn verlassen. Gemeinsam sind wir für zehn Tage in die Alpen gefahren, haben die ersten zehn Projekte umgesetzt und sind dort auf die Berge hochgewandert und geklettert. Jeden Tag haben wir ein neues Haus ins Visier genommen, fotografiert und gefilmt.
Die Highlights der Serie sind diese Sternenbilder bei Nacht, die ich auch für die Hasselblad Masters eingereicht habe. Jedes der Häuser ist irgendwie beleuchtet – mit einer Drohne von oben oder mit LED-Lichtern von unten.
Wie sind Sie bei der Planung vorgegangen?
Durch meine Arbeit als Architekturfotograf habe ich natürlich häufig mit Häusern zu tun und merke, was mit mir resoniert und was nicht. Ich habe mir damals schon meine Uni, an der ich studiert habe, nach der Architektur ausgesucht. Mir war klar: Wenn ich dort mehrere Stunden am Tag verbringe, sollte es schon eine schöne Umgebung sein. Die Gebäude aus der Serie sind einfach Lieblingsobjekte, die mir einmal in einem Zeitungsartikel hängen geblieben sind oder die ich beim Scrollen durch die neuesten Blogeinträge entdeckt habe. Sie haben alle in einen ähnlichen, modernen, cleanen Stil. Betonfassaden finde ich sehr spannend, sowie die Kombination von Beton und Holz. Daraus haben sich die Projekte als roter Faden entwickelt.
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