Die US-amerikanische Fotografin Christy Lee Rogers ist mit ihren opulenten Unterwasserbildern bekannt geworden, die oft an Werke der alten Meister der Malerei erinnern. Im Interview verrät Christy Lee Rogers, was sie an der Renaissance fasziniert, warum sie nach einem Shooting eine lange Pause braucht und wieso Verletzlichkeit ein zentrales Thema ihrer Arbeit ist. Außerdem hat sie fünf Tipps für mehr Kreativität beim Fotografieren parat.
Die Kunst war schon immer ein Zufluchtsort für die Menschheit, selbst in den besten Zeiten, und Covid-19 hat den Eskapismus zu etwas gemacht, das wir mehr denn je brauchen. Die Betrachter:innen ihrer Werke in eine andere Welt zu entführen, ist das Hauptziel der US-Fotografin Christy Lee Rogers, deren Ästhetik oft mit der von Renaissance- und Barockmalern verglichen wird. Rogers ist auf Hawaii aufgewachsen und verdankt ihre künstlerische Entwicklung vor allem der Tatsache, dass sie die meiste Zeit ihres Lebens von Wasser umgeben war.
Ein typisches Bild von Christy Lee Rogers zeigt eine Gruppe weiblicher Models, die knapp unter der Wasseroberfläche schwimmen. In fließende Kleider gewandet oder in Stoffe gehüllt, schweben Christys Models in einer traumhaften Welt, in der die Textur der farbenprächtigen, wogenden Stoffe durch den Einsatz von gebrochenem Licht zum Leben erweckt wird – ein Effekt, der die Models auf magische Weise im Wasser hervorhebt. Wir haben mit der Fotografin darüber gesprochen, wie sie ihre malerischen und unverwechselbaren Arbeiten plant und ausführt.
Ein Hauch von Renaissance
„Als ich in Hawaii aufgewachsen bin, ging es nur um Ozeane, Surfen und Bodyboarding“, erinnert sich die Fotografin. „Es ist nicht wie in Europa, wo man mit so viel Kunstgeschichte um sich herum aufwächst – sogar auf der Straße. In den Museen zog es mich immer in den Bereich der Renaissance, daher sind Barock- und Renaissance-Kunstwerke Teil meines Wesens. Mit der heutigen Kunst konnte ich mich nie wirklich anfreunden, weil sie so realitätsbezogen ist. Ich versuche, etwas anderes zu finden. Aber wenn ich mir diese alten Gemälde ansehe, wird mir klar, dass sie auf etwas Größeres abzielen, etwas Größeres, als wir uns vorstellen können.“
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