Nsenene – so werden Heuschrecken auf ugandisch genannt. Jasper Doest aus den Niederlanden hat mit einer Story über den Heuschreckenfang in dem ostafrikanischen Land den Fritz Pölking Preis 2021 gewonnen. Dieser internationale Preis ist ein Sonderpreis des Wettbewerbs Europäischer Naturfotograf des Jahres und wird seit 14 Jahren zu Ehren des 2007 verstorbenen Fritz Pölking von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) gemeinsam mit dem Tecklenborg-Verlag ausgeschrieben. Er wird jährlich für ein herausragendes fotografisches Werk vergeben.
Jasper Doest “Seit den 1990er Jahren ist die zweimal im Jahr stattfindende Heuschreckenjagd für immer mehr Ugander zu einem lebenswichtigen Geschäft geworden. Sie bietet Arbeitsplätze für unzählige Menschen: von denen, die sie fangen, über die, die sie verkaufen, bis zu denen, die sie zubereiten. So können Schulden beglichen und Schulgebühren bezahlt werden. Doch in den letzten Jahren wurde es angesichts der sich verändernden Umweltbedingungen und einer wachsenden Zahl von Menschen, die um denselben Fang konkurrieren, immer schwieriger, Gewinne zu erzielen.” Jasper Doest „Schwärmende Heuschrecken, die in Uganda Nsenene genannt werden, über einem kommerziellen Ernteplatz, wo Licht und Rauch eingesetzt werden, um die Insekten, die für den menschlichen Verzehr verwendet werden, anzulocken und zu betäuben.“ Jasper Doest “Ruspolia differens ist eine wirtschaftlich bedeutsame Heuschreckenart in Ostafrika, wo es spezielle Märkte für den Vertrieb dieser Insekten gibt. Sie sind reich an Proteinen, essenziellen Fettsäuren,
Vitaminen und Mineralien. Die kommerzielle Zucht dieser Tiere könnte dazu beitragen, die Ernährungssicherheit in der Region zu verbessern, Einkommen für die Einheimischen zu schaffen und die Wildpopulationen langfristig zu erhalten.”
Den Fritz Pölking Jugendpreis 2021 konnte Emile Séchaud aus Frankreich mit einem Portfolio über das Wahrzeichen der alpinen Fauna, den Alpensteinbock, für sich entscheiden. Séchauds Projekt Im Königreich des Steinbocks zeigt die Anmut dieses Tieres in seinem natürlichen Lebensraum in den französischen und schweizerischen Alpen.
Emile Sechaud „Das Arbeiten mit unterschiedlichen Brennweiten ist Teil meines fotografischen Ansatzes, insbesondere bei Motiven wie dem Steinbock, bei dem lange Brennweiten selten notwendig sind. Ich verwende gerne mittlere Brennweiten wie das 50mm-Objektiv. Es kommt der menschlichen Sehweise sehr nahe und führt daher zu einer realistischen Wiedergabe der Szene.“ Emile Sechaud „Steinböcke haben eine markante Silhouette, die sehr fotogen ist. Es gefällt mir, damit kompositorisch zu spielen, wenn ich die Tiere in verschiedenen Positionen fotografiere. Die Stärke dieses Ansatzes ist es, zu zeigen, wie elegant sie sind, ohne störende Details im Bild zu haben.“ Emile Sechaud „Schnee und Wind gehören zu den härtesten Elementen, denen Steinböcke das ganze Jahr über ausgesetzt sind. An diesem Tag erlebte ich spektakuläre Bedingungen, bei denen der Schnee überall herumflog und von der Mittagssonne angestrahlt wurde.“