Mit einem österreichisch-französischen Austauschprojekt feiern die Fotogalerie Wien und die Galerie Vrais Rêves in Lyon ihr 40-jähriges Jubiläum. Kurator:innen beider Galerien haben jeweils vier Künstler:innen für den Austausch ausgewählt. Unter dem Titel „Pas de deux“ findet der erste Teil der Ausstellung in der Fotogalerie Wien statt. Am 10. September 2022 wird der zweite Teil dann in der Galerie Vrais Rêves eröffnet.
Die Fotogalerie Wien und die Galerie Vrais Rêves in Lyon sind mit ihrem 40-jährigen Bestehen die ältesten Galerien für Fotografie in ihren jeweiligen Städten. Beide Institutionen haben die Zielsetzung, in erster Linie konzeptuelle künstlerische Fotografie zu präsentieren und mit anderen Einrichtungen im Ausland zusammenzuarbeiten. Die beiden Orte verbindet seit Jahrzehnten ein kontinuierlicher Informationsaustausch; das Jubiläum haben sie nun für ein weiteres Austauschprojekt zum Anlass genommen.
Gemäß ihrer Ausstellungslinie haben Kurator:innen aus beiden Galerien jeweils vier Künstler:innen dafür ausgesucht. Den ersten Teil der Ausstellung können Interessierte bis zum 7. Mai 2022 in den Räumen der Fotogalerie Wien besichtigen. Ab September ist dann der zweite Teil in der Galerie Vrais Rêves zu sehen.
Die acht ausstellenden Künstler:innen zeigen konzeptuell entwickelte Arbeiten, die durch Konstruieren, Inszenieren und Verfremden in Hinblick auf neue Deutungsmöglichkeiten und Wahrnehmungen entstanden sind. Einige der Fotograf:innen wurden bereits in beiden Galerien ausgestellt bzw. sind dort vertreten.
Von Brücken, Skulpturen und Raumschiffen
Philippe Calandre zeigt Fotomontagen. Er konstruiert auf der Basis von Architekturfotografien Bilder zwischen Realität und Imagination. Die Konstruktionsmaterialien stammen aus seiner Bildersammlung. Robert F. Hammerstiels Fotoarbeiten stehen in Zusammenhang mit seiner Auseinandersetzung mit der Sehnsucht des Menschen nach Glück, Geborgenheit und Sicherheit und Schaffung von Ersatzwelten. Thomas Kellners Bilder von Denkmälern, Brücken und Architekturen – wie etwa der Buckingham Palace, Big Ben, der Eiffelturm oder die Golden Gate Bridge – sind konstruiert.
Pascal Mirande hat für seine umfangreiche Fotoserie „Gullivers“ inszenierte Akte mit skulpturalen, kleinteiligen Konstruktionen aus dünnen Holzstäben verbunden. Simona Reisch verbindet fotografische Arbeiten mit anderen Medien wie Skulptur oder Installation. Vor drei Jahren bewarb sich Bénédicte Reverchon für einen Aufenthalt in den Kerguelen, einer Inselgruppe im Indischen Ozean, mit dem Ziel, dort das Unsichtbare, das Ephemere, das Zerbrechliche zu fotografieren. Dies kam nicht zustande und sie beschloss, die geplante Arbeit zu Hause durchzuführen.
Lea Titz hat den Weg von Ameisen manipuliert. Entstanden ist ein Film, der viel über menschliche Prozesse des Forschens, Probierens und Lernens aussagt. Die Tonspur von Hans-Jürgen Plötz ist mit ihren nahezu unmerklichen, schleichenden Veränderungen ein idealer Soundtrack. Die Collagenserie „Spaceships“ von Laura Wagner verbindet die Formenvielfalt von Raumschiffvisionen aus der Science-Fiction des letzten Jahrhunderts mit Landschaftsbildern aus den 1920ern.
„Pas de deux“
Vom 5. April bis 7. Mai 2022
Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 14-19 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 12-19 Uhr, Samstag 10-14 Uhr; an Feiertagen geschlossen.
Fotogalerie Wien, Währinger Strasse 59/WUK, 1090 Wien-Austria
www.fotogaleriewien.at
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