Fulminantes Finale: Am vergangenen Sonntag ist das Festival La Gacilly Baden Photo 2022 mit Besucherzahlen auf Rekordniveau zu Ende gegangen. Mit fast 800.000 Besucher:innen gilt die Veranstaltung damit als die größte Open-Air-Fotoausstellung Europas. Das Motto lautete in diesem Jahr „NORDWÄRTS!“ und nahm die wenig bekannte schöpferische Kraft von Foto-Künstler:innen aus Nordeuropa in den Fokus.
Der letzte Tag des Fotofestivals in Baden brach alle bisherigen Rekorde. Bei Kaiserwetter strömten 9.865 Fotoliebhaber:innen durch die Gassen und Gärten der Welterbestadt. Für das Festival bedeutet das eine Steigerung der Besucherzahlen nur in Baden um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Summe haben 485.277 Besucher:innen das Festival La Gacilly-Baden Photo und seine Ausstellungspartner in Tulln und Celje besucht.
Waren es in Tulln 103.207 Gäste, so sahen die Ausstellung in Celje zum Thema Frieden 142.000 Fotobegeisterte. Rechnet man noch die 300.000 Besucher:innen von La Gacilly in der Bretagne hinzu, so ist die Kooperation der Festivals La Gacilly und Baden mit fast 800.000 Besucher:innen die mit Abstand größte Open-Air-Fotoausstellung Europas.
Sichtweisen aus dem hohen Norden
Unter dem Titel „NORDWÄRTS!“ hat das Fotofestival in Baden die wenig bekannte schöpferische Kraft von Foto-Künstler:innen aus Nordeuropa vorgestellt, die seit den Anfängen der Fotografie eine fast fleischliche Verbindung mit der Rauheit ihrer Heimat aufrechterhalten haben. Mit ihren unterschiedlichen fotografischen Ansätzen teilen die ausstellenden Fotograf:innen aus dem hohen Norden eine Sichtweise, die mit Poesie vermischt ist und gelegentlich einen Hauch von Surrealismus aufweist. Jedoch ist sie immer darauf bedacht, das Bewusstsein für ein besseres Verständnis der Welt von morgen zu schärfen. Auf ihre Weise sind sie die künstlerischen Wächter einer positiven Zivilisation. Künstler:innen, die uns Skandinavien auf ganz besondere Weise näher gebracht haben sind: Sune Jonsson, Pentti Sammallahti, Tiina Itkonen, Ragnar Axelsson, Tine Poppe, Sanna Kannisto, Erik Johansson, Helena Blomquist, Jonas Bendiksen, Jonathan Näckstrand und Olivier Morin.
Im zweiten Erzählstrang des Festivals beleuchten zwei Ausnahmefotografen den Zustand unserer Umwelt: „This Empty World“ von Nick Brandt ist eine eindrucksvolle Illustration einer Welt, in der für Tiere, die von der zügellosen menschlichen Entwicklung überwältigt werden, kaum noch Platz zum Überleben ist. Und Mathias Depardon zeigt mit „Die Tränen des Tigris“, dass der Garten Eden existiert – und in Gefahr ist. Das am Zusammenfluss von Tigris und Euphrat gelegene größte Feuchtgebietsökosystem Westeurasiens, das 2016 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, droht heute auszutrocknen.
Fotografinnen von Weltrang
Das Programm 2022 punktete aber auch mit den Fotografien österreichischer Fotografinnen von Weltrang: „Mit großer Freude haben wir drei österreichische Fotografinnen präsentiert: Eine Hommage an die große Magnum-Fotografin Inge Morath, eine Retrospektive der Doyenne der österreichischen Fotografie Christine de Grancy und die überraschende Arbeit „Camping“ von Verena Andrea Prenner. Und erstmals hat das Festival auch einen Fotoauftrag vergeben, an den erst 21-jährigen Gregor Schörg, der mit Drohnen-Fotografie den Winter im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal porträtierte, dem ersten UNESCO Weltnaturerbe in Österreich, eine Arbeit die ebenso dem Themenkreis ‚100 Jahre Niederösterreich‘ zugeordnet ist wie die Fotografien der niederösterreichischen Berufsfotografen, die mit ihren Bildern die Schönheit des Landes Niederösterreich würdigten“, schwärmt Lois Lammerhuber, Direktor Festival La Gacilly-Baden Photo.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ergänzt: „Der Kulturtourismus hat in Baden bereits lange Tradition und begeistert Jahr für Jahr mit besonderen Highlights. Im Rahmen von ‚100 Jahre Niederösterreich‘ hat sich auch das Festival La Gacilly-Baden Photo mit der Geschichte unseres schönen Bundeslandes auseinandergesetzt: Mit den Ausstellungen „Niederösterreich in alten Ansichtspostkarten“ und „Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal“ gelang den Veranstaltern eine ganz besondere Hommage an Niederösterreich.“
Besucherrekord beim Fotofestival
„Vor fünf Jahren hat die Stadt Baden mit dem Fotofestival La Gacilly-Baden Photo begonnen, Fotokunst in den öffentlichen Raum einzubetten und internationale Spitzenfotografie im attraktiven Setting zugänglich zu machen. Das Konzept ist aufgegangen – eine Viertelmillion Besucher:innen im Jahr 2022 belegen deutlich, dass die Begeisterung für die Faszination Fotografie selbst nach fünfjähriger Laufzeit ungebrochen ist. Daher freue ich mich schon jetzt auf das nächste Fotofestival, das von 15. Juni bis 15. Oktober 2023 in Baden stattfinden und sich unter dem Titel ORIENT! den Ländern Bangladesch, Pakistan, Afghanistan und Iran widmen wird“, so Stefan Szirucsek, Bürgermeister der Stadt Baden.
Die Ausstellung der Siegerfotos des mit 606.289 Bildern aus 170 Ländern größten Fotowettbewerbes der Welt, CEWE‘s „Our World is Beautiful“, rundete das Festival ab. Erstmals war Celje in Slowenien als Festivalpartner dabei. Eine Großausstellung von 100 Bildern zum Thema Frieden wurde von 142.000 Besucher:innen gesehen. Die Ausstellung der Siegerfotos des mit 606.289 Bildern aus 170 Ländern größten Fotowettbewerbes der Welt, CEWE‘s „Our World is Beautiful“, rundete das Festival ab.
Zusammenfassend stellt die Co-Direktorin des Festivals Silvia Lammerhuber fest: „Wir freuen uns nicht nur über die hervorragenden Besucherzahlen und über das so erfrischende Interesse der Besucher:innen, sondern vor allem auch darüber, dass wir die fotografischen und inhaltlichen Botschaften der Ausstellungen weiter über die Grenzen Österreichs tragen können. Wie schon in den Jahren davor wird eine special edition der Ausstellungen von 1. bis 30. November 2022 im Rahmen des „Monat der Fotografie“ in Bratislava zu sehen sein.“
Weitere Informationen findest du hier: www.festival-lagacilly-baden.photo/de