Beim Wildlife- und Naturfotografen Jonas Beyer stehen Landschaften aus Eis und Schnee sowie deren Bewohner im Fokus. Im Interview erzählt er, …
Die Liebe zu Wildtieren, das Interesse an der Fotografie und einer der abgelegensten und extremsten Orte der Erde in seinem Hinterhof: Es ist kaum möglich, sich intensiver mit der Wildtier- und Naturfotografie beschäftigen zu können, wie Jonas Beyer es kann. Beyer verbringt jede Minute seiner Freizeit in der freien Natur, um nicht nur die Tierwelt unseres erstaunlichen Planeten zu dokumentieren, sondern auch um aufzuklären und das Bewusstsein dafür zu schärfen, was wir erhalten müssen.
Als Reiseleiter arbeitet Beyer mit begeisterten Naturfotograf:innen in Grönland zusammen, sowohl über als auch unter Wasser. Das Schwimmen mit Orcas oder die Beobachtung von Eisbären gehören zu seinem Leben als Naturfotograf. Durch seine Erfahrung und sein umfangreiches Wissen über die Tiere und ihre Lebensräume kann er Wildtiere auf außergewöhnliche Weise einfangen. Indem er sich in die Natur einfügt und von den Tieren nicht als Bedrohung, sondern als respektvoller Besucher akzeptiert wird, ist er in der Lage, eine einzigartige Verbindung zu ihnen aufzubauen und dies in Fotos umzusetzen, die eine Geschichte erzählen und Emotionen hervorrufen.
Es ist alles andere als einfach, diese großartigen Momente mit der Kamera einzufangen – die Tiere müssen sich in seiner Gegenwart ruhig fühlen. Nur dann kann Beyer die Momente einfangen, in denen sie interagieren, spielen und ihre Neugierde zeigen.
Jonas Beyer, wie sieht ein normaler Tag für Sie als Fotograf aus?
Ich würde nicht sagen, dass es einen normalen Tag gibt – die Wildtier- und Naturfotografie verändert sich ständig, sodass man nie erwarten kann, dass alles gleich abläuft. Es kommt immer wieder vor, dass ich von einer Reise ohne Fotos zurückkomme, und das ist ja auch das Schöne daran. Man muss viele Stunden in der Natur verbringen, aber nur manchmal hat man das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich plane, morgens früh aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu erleben, und selbst wenn alle Vorhersagen vielversprechend sind, kann sich das Wetter ändern oder es sind keine Tiere zu sehen. Es ist ein Spiel des Wartens.
Welche Eigenschaften von Ihnen haben einen positiven Einfluss auf Ihre Arbeit?
Zeit und Geduld sind der Schlüssel für die Wildtierfotografie, aber noch viel wichtiger – und das kann ich nicht genug betonen – ist es, die Tiere zu verstehen, mit denen man arbeitet. Man muss ihnen Respekt entgegenbringen und darf ihr natürliches Verhalten niemals stören. Es ist wichtig, dass man sich der notwendigen Recherche bewusst ist, bevor man hinausgeht und Fotos macht. Ich akzeptiere auch, dass es einen Zeitpunkt geben muss, an dem ich gehen muss, um den Tieren Raum zu geben, das zu tun, was sie tun, ohne dass ein Besucher sie beobachtet.
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