In der Naturfotografie spielt er in einer eigenen Liga – und hat sich die drei wichtigsten Auszeichnungen des Genres längst gesichert. Im Interview sprechen wir mit dem preisgekrönten Naturfotografen Marsel van Oosten über Chaos, Snoop Dogg, Death Metal und den desolaten Zustand von Mutter Erde.
In der bis jetzt 15-jährigen Fotokarriere von Marsel van Oosten gab es zahlreiche Highlights. So war er auf Expeditionen von Namibia über Norwegen bis in den Jemen, wobei er kreativ die Natur einfing, von goldenen Stupsnasenaffen, Löwen und Eisbären bis zu Felsformationen und Drachenblutbäumen. Dabei ist er der einzige Naturfotograf der Welt, der alle drei großen Titel schon einmal für sich verzeichnen konnte: den „Wildlife Photographer of the Year“, den „International Nature Photographer of the Year“ und den „Travel Photographer of the Year“.
Viele seiner großartigen Bilder sowie bisher ungesehene Arbeiten versammelt er in seinem aktuellen Buch „Mutter Erde“. Wir sprechen mit dem Fotografen über seine Fotokarriere, was er vorher gemacht und was ihn besonders geprägt hat.
Wie ist es, auf 15 Jahre Expeditionen und Fotografie zurückzublicken?
Wie eine Achterbahnfahrt. Und wenn ich zurückblicke, denke ich: „Oh Mann, ich hätte viel früher damit anfangen sollen.“ Gleichzeitig glaube ich, dass all die Erfahrungen, die ich gemacht habe, letztendlich dazu geführt haben, dass ich die Entscheidung getroffen habe, Naturfotograf zu werden. Hätte ich diese Erfahrungen in meinem vorherigen Beruf als Artdirector nicht gemacht, hätte ich mich vielleicht gar nicht erst dazu entschlossen, dies zu tun.
In Anbetracht dessen, was Sie in der Fotografie erreicht haben, hätten Sie doch gar nicht früher anfangen müssen.
Ja. Aber es geht nicht um Errungenschaften – es geht viel mehr um Erfahrungen. Die Art von Leben, das ich jetzt führe, ist so viel wertvoller als das, was ich früher hatte. Vorher habe ich in der Werbung gearbeitet und das war schnelllebig – und für mich war es die Welt der Illusion. Das Leben, das ich jetzt führe, ist das Gegenteil. Es ist keine Illusion. Die Natur ist real. Es ist die Wahrheit. Ich denke, was ich jetzt mache, ist eine Reaktion auf das, was ich vorher gemacht habe.
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