Wie funktioniert gute Konzertfotografie? Profi-Fotograf Matt Higgs zeigt, wie sich bei lokalen Konzerten oder einem großen Festival intensive Momente auf der Bühne festhalten lassen, und verrät, wie er bei Live-Konzerten vorgeht.
Von den ersten Gigs in der kleinen Kneipe um die Ecke bis zu den internationalen Konzerten der Megastars mit Pyrotechnik und ausgefeilten Lichteffekten – wenn Musiker:innen live auf der Bühne spielen, entsteht immer eine ganz besondere Atmosphäre. Wenn du sowohl die Musik als auch die Fotografie zu deinen Hobbys zählst, solltest du vielleicht versuchen, deine beiden Steckenpferde zu verbinden und das Spektakel auf der Bühne mit der Kamera zu begleiten.
Natürlich muss auch der/die Musikfotograf:in mit besonderen Herausforderungen leben. Die Künstler:innen bewegen sich häufig sehr schnell und die Lichtverhältnisse sind alles andere als optimal für gelungene Porträts. Das macht dieses Genre allerdings auch so spannend. Es gibt kaum eine größere Genugtuung, als das perfekte Foto des Sängers vor der Menge einzufangen. Lass uns damit beginnen, deine ersten Schritte auf dem Weg zum/zur Musikfotograf:in zu planen.
Die ersten Shows
Wo startest du deine Reise in die Musikfotografie? Für die meisten Fotograf:innen ist es eine kleine Veranstaltung in einem Lokal. Oft kennt man den Sänger oder die Gitarristin sogar persönlich. Fast immer ist es sehr eng, sehr dunkel und der Künstler flitzt wie eine hyperaktive Hummel über die Bühne. Viel spricht dafür, als Fotograf:in in dieser Situation zwangsläufig in Panik zu geraten. Doch hat man die Grundlagen einmal verinnerlicht, wird es von Mal zu Mal leichter und du bist bereit für größere Acts.
Die Ausrüstung
Bei der Auswahl einer geeigneten Kamera gilt es wesentliche Faktoren zu berücksichtigen: die Leistung des Autofokus und die Bildqualität bei hohen ISO-Einstellungen. Ziel sind scharfe Aufnahmen, daher brauchst du ein genaues und reaktionsschnelles AF-System, das auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch zuverlässig anspricht. In den Spezifikationen einer Kamera findest du den Messbereich, in dem der Autofokus schnell und präzise arbeiten kann. Auf der unteren Seite sollte hier mindestens ein Wert von -3 EV zu finden sein. Das bedeutet allerdings, dass wir uns schon im professionellen oder semiprofessionellen Kamerasegment bewegen.
Die ISO-Einstellung einer Kamera regelt die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Die hohen Werte, die für Live-Musik häufig erforderlich sind, führen leider oft zu einem erhöhten Bildrauschen, was einen entsprechenden Qualitätsverlust bedingt. Eine geeignete Kamera muss diese höheren ISO-Einstellungen bewältigen, ohne dass Bildrauschen die Fotos unbrauchbar macht. Zwar gibt es auch die eine oder andere zu dieser Regel, aber generell gilt: Je größer und moderner der Sensor, desto besser die Qualität bei einer hohen ISO-Empfindlichkeit.
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