Virtuelle Kunstwerke wechseln im Netz für zweistellige Millionensummen den Besitzer. Doch was steckt hinter der Euphorie rund um NFTs und der damit verbundenen Technologie?
Um zu erklären, was es mit NFTs auf sich hat, müssen wir etwas tiefer in die Welt rund um Bitcoins & Co. eintauchen: Wie auch die vielen verschiedenen Kryptowährungen basieren NFTs auf der sogenannten Blockchain. Ein Funktionsprinzip, das wir bereits aus dem Altertum kennen: Schon im Mittelalter wurde ein Kerbstock – oder auch Kerbholz – dazu genutzt, um Schulden oder Verpflichtungen zwischen zwei Personen zu dokumentieren.
Dazu wurde meist ein Stück Holz mit Markierungen oder Symbolen versehen und im Anschluss in der Mitte geteilt. Eine Hälfte wurde dem Schuldner, die andere dem Gläubiger übergeben. Zu einem festgelegten Zeitpunkt trafen sich beide Parteien und die Kerbhölzer wurden abgeglichen. Vorsätzliche Manipulationen am Holz, gleich von welcher Partei, wurden dabei unmittelbar sichtbar. Es handelte sich also bereits damals um eine fälschungssichere Methode, verschiedenste Daten über längere Zeit festzuhalten.
Die Blockchain verfolgt genau dieses Prinzip; allerdings in einem weit größeren Maßstab. Als Medium nutzt dieses Verfahren das Internet und als Register eine spezielle Datei. Diese Datei besteht aus einer Vielzahl an miteinander verbundenen, verschlüsselten Blöcken, die immer dann erweitert wird, wenn eine neue Abhängigkeit entsteht; ein weltweites Kerbholz sozusagen. Die Datei wird dabei dezentral, also auf vielen Rechnern gleichzeitig, gespeichert und auch fortgeschrieben.
„Bei mir persönlich hat sich die anfängliche Skepsis gegenüber NFT in eine absolute Begeisterung gewandelt.“
Max Haarich, NFT-Künstler
Diese Funktionsweise bildet die Grundlage für Kryptowährungen wie Bitcoin, Dogecoin oder Ether. Mitte 2021 gab es davon rund 10.000 verschiedene Varianten; mit einem Gesamtwert von über 1,4 Billionen US-Dollar. Anders als bei konventionellen Zahlungsmitteln existieren für Kryptowährungen allerdings keine physischen Nachweise in Form von Banknoten oder Münzen. Herausgeber sind in der Regel keine Behörden, sondern Privat-Unternehmen; eine Zentralinstanz zur Regulierung wie etwa eine Bank fehlt.
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