Von der grundlegenden Vorbereitung bis zu den wichtigsten Techniken und kreativen Optionen: Wildlife-Profi Laurie Campbell verrät uns 20 Grundregeln für bessere Tierfotos.
Es war der brillante Naturfotograf Danny Green, der die Aussage geprägt hat, Wildlife-Fotografie sei „das neue Golf“. Ich bin mir sicher, dass Danny sich auf die ständig steigende Popularität dieses Genres berief, die mit dem Aufstieg der digitalen Fotografie einherging. Auf die Gefahr hin, sentimental zu klingen: Als ich Mitte der 70er damit anfing, war die Fotografie noch ein Handwerk. Es gab keine Objektive mit Autofokus und wir mussten darauf warten, dass die Dias aus dem Labor zurückkamen, um zu überprüfen, ob die Fotos scharf waren.
Im Laufe der Jahre hat sich viel verändert. Alles ist schneller geworden. Unsere Objektive fokussieren selbst auf bewegte Motive in Sekundenbruchteilen und wir können uns das Ergebnis unserer Bemühungen mit einem Knopfdruck auf dem Display anzeigen lassen. Was jedoch all die Jahre überdauert hat, sind zwei entscheidende Komponenten für gelungene Tierfotos – das Wissen über unsere Motive und Geduld.
Nimm dir Zeit! Die Uhr tickt in der Natur langsamer als in unserem modernen Leben. Es ist längst bewiesen, dass es für unsere Gesundheit gut ist, viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Kein Wunder also, dass sich so viele Menschen für die Naturfotografie begeistern und ihre Resultate mit anderen teilen möchten. Im Grunde genommen ist das sogar der Grund, weshalb ich Naturfotograf geworden bin.
Los geht’s: Vorbereitungen treffen
Noch bevor du deine Kamera in die Hand nimmst, solltest du dir im Klaren sein, was du fotografieren willst und wie du die Natur dabei schützt.
1. Den Gesetzen folgen
Vor dem Beginn eines Projekts in der Natur solltest du dich mit dem Inhalt der Berner Konvention vertraut machen. Die offizielle Bezeichnung dieser Übereinkunft aus dem Jahr 1979 lautet Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume. Im Wesentlichen ist darin geregelt, dass Pflanzen und Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen erhalten bleiben sollen und dass gefährdete Arten geschützt werden.
In Deutschland, in Österreich und in der Schweiz haben die Grundgedanken der Berner Konvention Einzug in Bundesgesetze gefunden. Mache dich mit dem Inhalt vertraut, um sicherzugehen, dass du bei deiner Jagd nach Motiven keine Gesetze verletzt.
2. Fotos nahe der Heimat
Wenn es etwas gibt, das Naturfotograf:innen aus dem Lockdown während der Corona-Pandemie gelernt haben, dann die Tatsache, dass es vor der eigenen Haustür wesentlich mehr fotografische Möglichkeiten gibt, als wir jemals gedacht hätten. Natürlich gab es diese Orte auch schon vor dem Virus, aber wir haben sie gekonnt übersehen, weil wir geglaubt haben, dass exotische Ziele gleichzusetzen sind mit schöneren Tierfotos.
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