Die Natur als Kulisse: Interview mit TJ Drysdale

Der Fotograf TJ Drysdale schafft Bilder, die an epochale Gemälde aus der Romantik erinnern. Dafür inszeniert er Frauenfiguren in beeindruckenden Landschaften. Wir haben mit ihm über den Entstehungsprozess seiner Bilder, seine Inspiration und den Einfluss von Videospielen auf die Kreativität gesprochen.

Die Bilder von TJ Drysdale sind atemberaubend und emotionsgeladen. Mitunter rufen sie Assoziationen zu den Werken von Caspar David Friedrich und anderen alten Meistern hervor. Wir haben den international renommierten Fotografen gefragt, was ihn zu seinen Bildern inspiriert, was für ihn ein gutes Bild ausmacht und was seine größten Herausforderungen bisher waren. 

Wie lange fotografieren Sie schon und wie kamen Sie zur Fotografie? 

Ich bin jetzt seit etwa acht Jahren als Fotograf tätig und verdanke meinen Start in die Fotografie meinen Großeltern. Sie haben mir 2010 unerwartet eine DSLR zu Weihnachten geschenkt, und das hat alles für mich verändert. Mein Fokus lag damals auf dem Filmen, und das blieb auch für zwei Jahre so. Aber nach und nach fing ich an, mehr zu fotografieren, bis ich mich schließlich in die Fotografie verliebte. Zunächst habe ich mich vor allem auf Natur- und Landschaftsaufnahmen konzentriert. Aber als eine Freundin mich fragte, ob ich ein Fotoshooting mit ihr machen könnte, wurde meine Leidenschaft für die Porträtfotografie geweckt. Von diesem Shooting an begann sich mein Stil langsam herauszubilden, der Naturfotografie und Porträts in sich vereint. 

Wie genau würden Sie Ihren fotografischen Stil beschreiben? 

Wenn ich meinen fotografischen Stil definieren müsste, wäre das eine Wort, das mir in den Sinn kommt, ätherisch. So haben ihn viele Leute mir gegenüber beschrieben. Ich habe mich immer von der Kunst des 19. Jahrhunderts und religiösen Gemälden inspirieren lassen. Ich liebe es einfach, wie die Künstler:innen in ihren Werken Emotionen darstellen und wie sie dafür Licht und Farbgebung einsetzen.