Die Deutschen Porträtfotografen waren in den vergangen zwei Jahren durch die Lockdowns und Zugangsbeschränkungen sehr in Mitleidenschaft gezogen. Plötzlich waren die Terminkalender leer. Die Fotografen und Berater Konrad Müller und Friedrun Reinhold stellten sich daher die Frage: Wie kann die freie Zeit sinnvoll genutzt werden? Und fanden eine Antwort: Mit einem persönlichen fotografischen Projekt. Zusammen mit zehn Porträtfotograf:innen haben sie sich unter dem Thema Personal Work 2021 dieser Aufgabe gestellt.
Freie Projekte sind der Königsweg, sich fotografisch weiterzuentwickeln und für Kund:innen interessant zu werden. Bei persönlichen Arbeiten zählt in erster Linie das eigene Interesse und die eigene Sicht, das eigene Engagement. Ohne konkrete Ideen, Gedanken, Gefühle und gekonnter Bildsprache geht der Fotograf oder die Fotografin von heute im Meer der Mittelmäßigkeit unter.
Auf der Suche nach einem persönlichen Projekt, für das viel Leidenschaft aufgebracht wird, haben Müller und Reinhold tatkräftig unterstützt. Konrad Müller ist Fotograf mit Meisterprüfung, ausgebildeter systemischer Berater und seit 30 Jahren im Porträtbereich tätig. Mit seiner Bildkompetenz, der Erfahrung aus der Begleitung und Organisation zahlreicher Bildproduktionen und Workshops sowie dem Einfühlungsvermögen in Themen und Anliegen hat er den Teilnehmer:innen geholfen, in ihren Projekt den kreativen Prozess anzustoßen, das Thema klar zu formulieren und vom Denken in ein gutes Handeln zu kommen.
Friedrun Reinholds Fokus liegt ebenfalls auf Porträtfotografie. Neben der selbstverständlichen Beherrschung der Technik legt er großen Wert darauf, einen Zugang zum Gegenüber entstehen zu lassen. „Nur wer sich Zeit nimmt für die Person, wer die Persönlichkeit erkennt und abbildet, der lässt ein Porträt entstehen und keine Reproduktion“, so Reinhold. Seine Fotos wurden international ausgezeichnet, er ist Autor von Fachbüchern und zahllosen Artikeln in der Fachpresse, Workshopleiter, Jurymitglied und hat einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Das Ziel war klar definiert: Den Teilnehmer:innen dabei zu helfen, sich selbst den Auftrag ihrer Träume zu geben.
Freies Projekt bedeutet kreative Freiheit
Warum sollten gestandene Fotograf:innen, die seit vielen Jahren erfolgreich im Business sind, sich diesen Herausforderungen stellen? Die fünf wichtigsten Aspekte sind diese: In einem freien Projekt kann man seine Handschrift verfeinern, seinen Stil finden, ohne auf kommerzielle Belange achten zu müssen. Wie bei einem Auftrag hat auch das freie Projekt eine Konzeptionsphase, eine Realisationsphase und eine Präsentationsphase. Eine Arbeit zum Abschluss zu bringen und sie als Person zu vertreten, kann das Gefühl von Zufriedenheit vermitteln, das zur monetären Entlohnung durchaus als gleichwertig empfunden werden kann.
Mit geschickt gewählten Themen und bei entsprechend interessanten Ergebnissen, wird die Arbeit auch kommerziell ein Erfolg, indem Magazine Bildstrecken drucken, sich das Buch verkauft oder die ausstellende Galerie Bilder absetzen kann. Je mehr solcher freier Arbeiten, die Beachtung finden, ein:e Fotograf:in realisiert, desto bekannter wird er bzw. sie, desto höher sind die Tagessätze und desto wahrscheinlicher ist eine Nachfrage. Denn da ist der Kunstmarkt wie der kommerzielle Kunde: Gekauft wird die Erfolgsstory.
Nach rund einem Jahr kreativer Zusammenarbeit haben diese Fotografen eine eigene Serie zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht:
- Fiona Bischof
- Birgit Hofzumberge
- Oliver Hurst
- Constanze Köhler
- Caroline Renzler
- Anne Schelhaas-Wöll
- Cornelia Schmidt
- Barbara Schneider
- Carolin Tietz
Die Ergebnisse, biografische Daten und Texte zu den Serien sind hier zu sehen: www.personalwork21.de