Das James Webb Space Telescope (JWST) hat seine ersten RAW-Bilder vom Saturn aufgenommen. Sie zeigen die berühmten Ringe des Planeten in atemberaubenden neuen Details.
Vor dem dunklen Hintergrund des Weltraums leuchten die geheimnisvollen Ringe des Saturn. Mehr als zweieinhalb Stunden lang hat das James Webb Space Telescope den Planeten am Wochenende beobachtet. Die Aufnahmen des Saturn wurden mit dem Nahinfrarotspektrografen (NIRSpec) des Teleskops gemacht, der den Planeten durch eine Reihe verschiedener Filter aufnimmt.
Diese Kamerafilter halten bestimmte Wellenlängen des Lichts zurück. Dadurch können die Bilder bestimmte Merkmale des Planeten hervorheben und andere abdunkeln. Durch den Einsatz dieser Filter war es möglich, die wunderschönen Ringe des Saturn in atemberaubenden Details zu fotografieren.
Die Bilder wurden auf der inoffiziellen James Webb Space Telescope Feed Website veröffentlicht.
JWST zeigt RAW-Bilder vom Saturn: So entstanden die Bilder
Der Saturn ist in diesem Bild fast unsichtbar. Die Ringe des Planeten heben sich jedoch auffallend hell vom pechschwarzen Hintergrund des Weltalls ab. Warum genau passiert das?
Nach Angaben von IFLScience wurde für diese Aufnahme der Filter F323N verwendet. Dieser Filter schließt Licht mit einer Länge von mehr als 3,3 Mikrometern und weniger als 3,2 Mikrometern aus. Methan absorbiert die Strahlung in dem schmalen Band dazwischen. Der Gasplanet erscheint daher mit diesem Filter dunkel. Im Gegensatz dazu reflektieren die Ringe diese Strahlung hell, so dass sie zum Leuchten gebracht werden und das Bild dominieren.
Die Ringe verschwinden
Die ikonischen Ringe des Saturn sind aber nicht von ewiger Dauer, wie Untersuchungen der NASA zeigen. Die Ringe bestehen aus Eisbrocken, welche aufgrund der immensen Schwerkraft langsam auf diesen herabfallen.
Die Untersuchungen des James Webb Space Telescope (JWST) sollen zeigen, wie viel Zeit noch bleibt, bis die Ringe komplett verschwinden.
“Wir versuchen immer noch herauszufinden, wie schnell sie erodieren”, erklärt James O’Donoghue, ein Planetenforscher bei der Japan Aerospace Exploration Agency, der das neue Projekt zur Bestimmung der Lebensdauer der Saturnringe leiten wird, in einer im April veröffentlichten Pressemitteilung.
Astrofotograf:innen müssen sich aber jetzt nicht sorgen – denn der Forscher sagt ebenfalls: “Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Ringe nur noch einige hundert Millionen Jahre Teil des Saturns sein werden.” Das ist genug Zeit, um sich eingehend mit der Deep Space-Fotografie zu beschäftigen.
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