Die Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) hat die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ gekührt. Über 1.000 Fotografen aus 36 Ländern haben weit mehr als 19.000 Aufnahmen eingereicht. Am Ende konnte der spanische Fotojournalist Angel Fitor die international besetzte Jury mit seinem Bild Ballett der Medusen begeistern und sichert sich damit den Titel Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021.
Nach Ansicht der Jury ist das Siegerbild von Angel Fitor nicht nur eindrucksvoll inszeniert, sondern auch ein “ausdrucksstarkes Signal für den Schutz der Meere”. Die Aufnahme zeigt einige Quallen in der spanischen Lagune Mar Menor, die als größte Salzwasserlagune in Europa gilt. Kurz nach dem Juryvotum wurde die Lagune von einem Fischsterben heimgesucht. Der Naturfotograf Jim Brandenburg, der zur diesjährigen Jury gehört, sagt zum Siegerfoto: „Das kraftvolle Bild hat uns Jurymitglieder auf vielen Ebenen stark angesprochen, und nach der ökologischen Katastrophe, die nur kurze Zeit später am Entstehungsort stattfand […], kann es [das Siegerfoto; A.d.R.] auch für die massiven Umweltprobleme dieser Region sprechen.“
Interessant ist auch die Entstehung des Siegebildes: Obwohl das Foto elf Medusen, also elf Quallen, zeigt, hatte Angel Fitor zum Zeitpunkt der Aufnahme tatsächlich nur zwei der eindrucksvollen Spiegeleiquallen (Cotylorhiza tuberculata) vor der Kamera. Die Illusion der elf Quallen ist durch insgesamt elf Blitzauslösungen entstanden.
Der Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres besteht insgesamt aus acht großen Kategorien. Neben drei Kategorien zur Tierfotografie gibt es fünf weitere Naturthemen von Pflanzen und Pilzen, über Landschafts- und Unterwasserfotografie, bis hin zur Kategorie Atelier Natur mit einem künstlerischen Schwerpunkt. Die Jury wählt in jedem Bereich die zehn besten Bilder aus und nominiert davon jeweils eines zum Siegerbild.
Auch der naturfotografische Nachwuchs wird in zwei Kategorien gefördert. Eine Kategorie richtet sich an Jugendliche bis 14 Jahre und eine an die 15- bis 17-Jährigen. Darüber hinaus gibt es mit dem Fritz Pölking Preis eine Sonderkategorie, die sich naturfotografischen Storys, Portfolios und besonderen Fotoprojekten widmet.