Die kanadische Fotografin Samantha Stephens sichert sich mit einem atemberaubenden Bild den Titel „Close-up Photographer of the Year 04“.
Beim Anblick der Aufnahme der Kanadierin Samantha Stephens traut man seinen Augen kaum: Sie hat den Moment eingefangen, indem eine fleischfressende Kannenpflanze zwei Salamander verspeist. „Nördliche Kannenpflanzen ernähren sich normalerweise von Motten und Fliegen, aber Forscher der Algonquin Wildlife Research Station entdeckten kürzlich einen überraschenden Neuzugang auf dem Speiseplan der Pflanze: junge gefleckte Salamander“, sagt Samantha.
„Während ich die Forscher bei ihren täglichen Untersuchungen begleitete, sah ich eine Kannenpflanze, in der zwei Salamander an der Oberfläche der Flüssigkeit schwammen, beide im gleichen Stadium der Verwesung. Ich wusste, dass dies ein besonderer und flüchtiger Moment war. Am nächsten Tag waren beide Salamander auf den Boden der Kanne gesunken.“
Samantha erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Pfund (ca. 3.000 US-Dollar) und den Titel „Close-up Photographer of the Year“ (CUPOTY). Außerdem werden ihre Arbeiten in der Online-Galerie der Top 100 einem weltweiten Publikum vorgestellt.
Details im Fokus
Mehr als 9.000 Aufnahmen aus 54 Ländern wurden beim CUPOTY 04 eingereicht. Es gab elf Wettbewerbskategorien: Tiere, Insekten, Pflanzen, Pilze, vertraute Landschaften, Unterwasser, Schmetterlinge und Insekten, Wirbellose, Manmade, Mikro (für Bilder, die mit einem Mikroskop erstellt wurden) und Young Close-up Photographer of the Year (für Teilnehmer:innen unter 17 Jahren).
Während sich Samantha den Titel (und den ersten Platz in der Kategorie Tiere) sicherte, wurde der 17-jährige britische Fotograf Nathan Benstead mit seinem Bild von Schleimpilzen zum „Young Close-up Photographer of the Year 04“ gekürt. „Ich spazierte durch mein örtliches Waldgebiet, als ich auf einen Baumstamm stieß, der mit Schleimpilz-Fruchtkörpern bedeckt war“, erinnert er sich und ergänzt: „Ich baute meine Kameraausrüstung auf und konzentrierte mich auf einen Haufen im Moos.“
Mit der Präsentation von Nah-, Makro- und Mikroaufnahmen will der Wettbewerb „Close-up Photographer of the Year“ Details in den Fokus rücken, die die meisten Menschen schlicht übersehen. „Unzählige Male habe ich beim Betrachten der Top-100-Bilder gestaunt, mit welchem Geschick und welcher Neugierde die Teilnehmer:innen die unglaublichen Wunder der Welt eingefangen haben“, sagt CUPOTY-Mitbegründerin Tracy Calder.
Gewinnerbilder lassen staunen
Zu den Bildern, die die Jury verblüfften, gehörten Anirban Duttas Aufnahme von Termiten, die von einem Drongo angegriffen werden (Gewinner in der Kategorie „Insekten“) sowie eine winzige Qualle, die auf ihren „Händen“ zu laufen scheint, eingefangen von Viktor Lyagushkin (Gewinner in der Kategorie „Unterwasser“). Auch die Aufnahme von Jamie Hall wusste zu überzeugen: Er hat eine Spinne fotografiert, die die Optik von Vogelexkrementen nachahmt (Gewinner in der Kategorie „Wirbellose“).
In der Kategorie „Mikro“ siegte Marek Miś, der über 100 Aufnahmen von Rotalgen kombinierte, um ihre Schönheit unter dem Mikroskop hervorzuheben. Auch Matt Vacca ging siegreich hervor: Er fing den Moment ein, in dem sich zwei Ölkleckse trennten und schuf so ein menschenähnliches Porträt. Damit gewann der in der Kategorie „Manmade“.
Wim Vooijs reduzierte eine Kleinlibelle geschickt auf eine Reihe schimmernder Lichtkreise und gewann damit die Kategorie „Schmetterlinge und Libellen“. Sébastien Blomme siegte in der hart umkämpften Kategorie „Pflanzen“ mit seinem Foto einer zarten Schachbrettblume, die von der entfernten Form eines Baumes eingerahmt wird. Nach zwei Stunden gelang Mike Curry endlich ein Bild eines Gebäudes, das sich im Wasser von Canary Wharf spiegelt, das seinen hohen Ansprüchen genügte und ihm den ersten Platz in der Kategorie „Vertraute Landschaften“ einbrachte.
Die besten Bilder aus den Top 100 kannst du hier sehen: https://www.cupoty.com/