Das Bild des „Napalm-Mädchens“ von Nick Út ging um die Welt: Jetzt offenbart die Ausstellung „Eingebrannt – Die Geschichte über ein Foto, das jeder kennt“ im Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden die Hintergründe der Fotografie.
Am 8. Juni 1972 entsteht ein Foto, das um die Welt geht und unser Bild vom Vietnamkrieg, vielleicht sogar von allen Kriegen, verändert: Das Napalm-Mädchen von Nick Út, einem Vietnamesen, der für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeitete. Es zeigt die schwer von Napalm verbrannte neunjährige Kim Phúc, die nackt aus ihrem umkämpften Dorf flieht. Seither steht dieses Pressefoto stellvertretend für die Greuel, unter denen besonders die Zivilbevölkerung in den modernen Kriegen leidet.
Am 8. Juni 2022, 50 Jahre später, erzählt die Ausstellung „Eingebrannt – Die Geschichte über ein Foto, das jeder kennt“ im Wilhelm-Fabry-Museum die Geschichte des Fotos, das sich im wahrsten Sinne des Wortes in das kollektive Bildgedächtnis eingebrannt hat.
Geschichte des Helfens und Heilens
Der Fotograf Nick Út erhielt 1973 den Pulitzer-Preis und wurde ein berühmter Fotograf. Das Opfer und den Fotografen verbindet seitdem eine enge persönliche Beziehung, denn Nick Út brachte die schwer verletzte Kim Phúc ins Krankenhaus und rettete damit ihr Leben. Damit begann eine bewegende Geschichte des Helfens und Heilens. Gleichzeitig war es auch eine Leidensgeschichte, denn Verbrennungen mit dem inzwischen verbotenen Kampfstoff Napalm sind folgenschwer.
Das alles ist ebenfalls umfassend dokumentiert und wird im Wilhelm-Fabry-Museum erstmalig in allen Facetten gezeigt. Zu sehen sind außerdem zahlreiche, teilweise unveröffentlichte Fotografien sowie Exponate wie Kameras, Bildübertragungsgeräte und persönliche Memorabilien. Sie erzählen die Geschichte eines Krieges, der wie kein anderer in den Medien präsent war, aber auch durch sie beeinflusst wurde.
Der Kurator Michael Ebert hat das Foto und seine Geschichte jahrelang erforscht. Er lehrt Fotojournalismus an der Hochschule Magdeburg. Eberts Arbeit stützt sich auf die persönlichen Aussagen und Erinnerungen aller noch lebenden Beteiligten sowie auf die minutiöse Auswertung des kompletten, noch vorhandenen Materials, darunter bislang völlig unbekannte Bilder.
DIE AUSSTELLUNG
„Eingebrannt – Die Geschichte über ein Foto, das jeder kennt“
Vom 8. Juni bis zum 9. Oktober 2022
Öffnungszeiten: mittwochs und freitags von 15–17 Uhr,
donnerstags von 15–20 Uhr, samstags von 14–17 Uhr, sonntags von 11–17 Uhr
Wilhelm-Fabry-Museum, Benrather Straße 32a, 40721 Hilden
www.wilhelm-fabry-museum.de