Er ist einer der renommiertesten Wildtierfotografen Großbritanniens, aber Andy Parkinson sagt, dass ein Großteil seines Erfolges auf Glück zurückzuführen ist. Im Interview erzählt er, welche Fotografen ihn inspiriert haben, wie wichtig es ist, vor Ort zu fotografieren, und warum er Füchse liebt …
Im Alter von 27 Jahren saß Andy Parkinson mit seinem Onkel auf einem Campingplatz vor den Toren des Denali-Nationalparks in Alaska. Dies war die letzte von mehreren Reisen, die sie gemeinsam unternommen hatten. Nach Andys Worten war sein Onkel Rick Packwood ein „umherziehender Semiprofi-Wildlife-Fotograf, der sechs Monate im Jahr als Apotheker arbeitete und sechs Monate auf Reisen war, meist in Ostafrika“. Andy befand sich zu diesem Zeitpunkt an einem Scheideweg: Seine Arbeit – die Leitung eines Wiedereingliederungsprojekts für Erwachsene mit Verhaltensstörungen – machte ihm Spaß, aber es war kein Job, den er den Rest seines Lebens machen wollte.
„Ich saß am Lagerfeuer in Denali und hatte innerlich die Wildtierfotografie bereits als Unsinn abgetan, weil mein Onkel zuvor erzählt hatte, wie viel seine Objektive gekostet hatten“, erinnert er sich. Das weitere Gespräch über die erschwinglicheren Preise gebrauchter Objektive brachte ihn zum Nachdenken. „Mein Onkel sah mich nur an und sagte: ‚Ich glaube, du kannst das. Das war‘s. Es war einer der schönsten und eindringlichsten Momente meines Lebens. Ich wusste mit Sicherheit, dass es keine Rolle spielte, ob ich Erfolg hatte oder nicht. Was zählte, war, dass ich glücklich war, das den Rest meines Lebens zu versuchen.
Wie hat sich Ihr Leben als Profifotograf seitdem entwickelt?
Von da an gab es eine Verkettung von glücklichen Umständen. Es begann an meinem 28. Geburtstag im Jahr 1999, als sowohl meine Mutter als auch meine Frau Claire – damals noch meine Freundin – zum Kauf meiner ersten anständigen Kamera beitrugen, einer Nikon F90X. Mit meiner ersten Filmrolle konnte ich direkt ein Bild veröffentlichen.
Wie haben Sie das geschafft?
Auf dem Weg zur Arbeit hatte ich meine Kamera immer dabei, weil ich durch einen Park in Cardiff radelte. Für den Fall, dass ich ein Eichhörnchen oder so etwas sehen würde. Einmal kam ich früher von der Arbeit, als ein Auto aus dem Fluss Taff gezogen wurde und die Polizei eine Absperrung errichtet hatte. Sie ließen mich durch die Absperrung, ich fotografierte das Auto, das aus dem Fluss gezogen wurde. Dann verkaufte ich die Bilder an die Zeitung „South Wales Echo“, wo ein Freund von mir arbeitete.
Ein ziemlich guter Anfang!
Dieses Glück hat sich leider nicht mehr wiederholt, wenn es um Veröffentlichungen ging, aber dann wurde eine Stelle bei der Zeitung ausgeschrieben und ich wurde eingeladen, mich zu bewerben, und ich bekam die Stelle. Ich bin also von Denali mit dem Traum, Tierfotograf zu werden, zurückgekommen, und mit meinem ersten Film bekam ich einen Job als Pressefotograf.
Was für ein Glücksfall!
Das war es auch. Vor allem die jüngeren Fotografen waren unglaublich hilfsbereit und ermutigend. Sie haben mich unter ihre Fittiche genommen und mir erstaunlich viel beigebracht.
Warum haben Sie gekündigt?
Nach zwölf Monaten war mir klar, dass drei meiner größten Vorbilder, Niall Benvie, Mark Hamblin und Laurie Campbell, bereits Vollzeit-Profis waren. Doch ich hatte einen 40-Stunden-Job und versuchte, an Wochenenden und nach der Arbeit, mit ihnen Schritt zu halten. Es brachte mich fast um, das alles zu schaffen. Also habe ich gekündigt. Wir haben beide unsere Jobs gekündigt, Claire und ich, und sind nach Derbyshire gezogen. Das war das Beste, was wir hätten tun können.
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