So fotografiert man Landschaften im Wandel

Landschaften gehören zwar zu den statischen Motiven, das heißt aber nicht, dass sie sich nicht verändern. Carmen Norman erklärt, warum wir, wenn wir denselben Ort von Zeit zu Zeit besuchen, mit ganz unterschiedlichen Fotoergebnissen rechnen können …

Von jedem fotogenen Ort auf unserem Planeten existieren Hunderte von Bildern, viele davon mit der gleichen Komposition. Das Licht oder die Jahreszeit mag sich unterscheiden, aber im Prinzip ist das Bild immer das gleiche. Ich war schon sehr oft am selben Ort. Zu wechselnden Tageszeiten oder verschiedenen Jahreszeiten habe ich ähnlich komponierte Bilder aufgenommen, um persönliche Vorlieben herauszufinden.

Doch was ist, wenn sich die Ansicht komplett verändert? Oder wenn sich etwas wirklich Grundlegendes am Motiv gewandelt hat? Es gibt so viele Faktoren, die eine Landschaft beeinflussen können. Wir haben keine andere Wahl, als diese Veränderungen in unsere Fotos zu integrieren. Ich sehe ständig Veränderungen um mich herum. Das können natürliche Ereignisse sein, zum Beispiel eine Flut oder ein Erdrutsch, aber auch vom Menschen verursachte, wie Rodungen oder der Bau einer Straße. Heute nehme ich dich zu fünf Orten mit, die ich regelmäßig aufsuche.

1. Wasserkraft

Der Einfluss der Natur auf einen umgestürzten Baum bestimmt, wie dieses Motiv fotografiert wurde.

Mit einer Höhe von über 50 Metern ist Scale Force der größte Wasserfall in Cumbrias Lake District, dem berühmten Nationalpark und UNESCO-Welterbe im Nordwesten von England. Er fällt über eine moosbewachsene Kluft zwischen dichten Bäumen und wird von zwei kleineren Fällen begleitet, die beide etwa sechs Meter hoch sind. Scale Force hat seit seinem Auftritt in der BBC-Serie „Secret Britain“ deutlich an Popularität gewonnen und wird von Wandernden, Spaziergänger:innen und Fotograf:innen gleichermaßen besucht. Auch ich gehöre dazu, denn er zählt zu meinen liebsten Orten!