Ein Nachruf auf den Leica-Fotografen und den Meister des Bild-Humors Elliott Erwitt (1928 bis 2023).
Er war der unbestrittene Meister des Bild-Humors: Elliott Erwitt hielt in Sekundenbruchteilen die Schrulligkeiten der Menschen und Tiere, die ganz besonderen Situationen des Lebens mit seiner Kamera fest – einer Leica, was sonst. Seine Fotografien sind kleinere alltägliche Geschichten, im Sucher zu einem einzigen Bild verdichtet und meistens mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt. Ein wunderbares Beispiel ist seine Aufnahme eines küssenden Liebespaares bei Sonnenuntergang in einem Auto am Strand von Kalifornien, fotografiert im Außenspiegel des Wagens – quasi doppelt entrückt.
Nachruf auf Elliott Erwitt: Über den Fotografen, seine Arbeit und sein fotografisches Erbe
Elliott Erwitt wurde 1928 als Sohn russischer Emigranten in Frankreich geboren. Er wuchs in Italien auf und floh in den 30er-Jahren mit seinem Vater in die USA. Berufsfotograf, so erklärte er einmal während einer Pressekonferenz bei Leica, habe er wegen seiner Schüchternheit ergriffen. Denn durch die Position hinter der Kamera wurde es ihm erst möglich, die Umgebungen zu besuchen, zu denen er sonst keinen Zugang bekommen hätte. Die Kamera war ihm ein Schutzschild.
Erwitt war Mitglied der berühmten Fotografenagentur Magnum (zu seinem Profil bei Magnum), aber nicht in Kriegsgebieten unterwegs, sondern neben seinen Schnappschüssen spezialisiert auf Porträts von Prominenten wie Marlene Dietrich und Marilyn Monroe bis Fidel Castro und Barack Obama. Elliott Erwitt wollte kein Weltverbesserer sein, er war dafür ein Menschenfreund, der mit seinem einzigartigen visuellen Humor in seinen Fotos die Menschen fröhlicher machen konnte.
Dieses Jahr wurde er zudem noch mit dem Leica Hall of Fame Award ausgezeichnet und eines seiner Bilder ist das Leica Bild des Jahres:
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