Die K|Lens GmbH, ein 2016 in Saarbrücken gegründetes Spin-Off des Max-Planck-Instituts für Informatik, hat in Zusammenarbeit mit der Carl Zeiss Jena GmbH ein Lichtfeld-Objektiv entwickelt, das an Vollformatkameras eingesetzt werden kann.
Das K|Lens One getaufte Objektiv soll unter anderem nachträgliche Änderungen an der Tiefenschärfe und der Fokussierung der Bilder ermöglichen und ist für die Anschlüsse Canon EF, Nikon F und Sony E geplant. Für Kameras mit L-Mount, sowie den Anschlüssen Canon R und Nikon Z, wird das K|Lens One über einen Adapter nutzbar sein. Zur Finanzierung startet das Unternehmen am 29. November 2021 eine Kickstarter-Kampagne. Wer sich jetzt früh für den Kauf entscheidet, zahlt beim Super Early Bird-Preis ab 1.799 Euro. Der reguläre Preis soll später bei rund 3.599 Euro liegen. Die Auslieferung der ersten Serie an Kunden ist für den Sommer 2022 geplant.
Spiegelsystem nimmt parallel neun Perspektiven auf
Beim Lichtfeld-Objektiv K|Lens One handelt es sich um eine 80-mm-Festbrennweite für Kameras mit Vollformatsensoren. Die optische Auflösung wird mit 45 Megapixeln angegeben. Der Blendenbereich liegt bei f/6,3 bis f/19. Laut K|Lens können mit dem Lichtfeldobjektiv nicht nur Fotos, sondern auch Videos aufgenommen werden. Im Inneren des K|Lens One projiziert ein Spiegelsystem neun leicht unterschiedliche Perspektiven der Szene gleichzeitig auf den Kamerasensor – als würde man die Szene mit neun Kameras gleichzeitig betrachten.
Das Spiegelsystem funktioniert ähnlich wie ein Kaleidoskop – daher stammt der Name K|Lens – und gibt dem Benutzer die Möglichkeit, eine Szene aus neun Blickwinkeln mit nur einer einzigen Aufnahme zu betrachten.
SeeDeep-Software ermöglicht gängige Ausgabeformate wie TIFF und JPEG
Nachdem die neun Bilder oder Videos aufgenommen sind, können Fotografen und Filmer die Daten in die K|Lens eigene Software SeeDeep laden, die im Lieferumfang enthalten ist. SeeDeep berechnet die räumliche Tiefe jedes einzelnen Pixels einer Aufnahme. Diese Informationen werden dann für die Nachbearbeitung als Tiefenkarten, Tiefenkanäle und/oder Punktwolken in einem 3D-Bild zur Verfügung gestellt. Die in-house entwickelte Software ermöglicht alle gängigen Ausgabeformate. Dazu gehören zum Beispiel TIFF und JPEG für Fotos und EXR für Videos. Die Daten können anschließend in allen gängigen Programmen, wie Adobe Photoshop, Lightroom, Premiere und Nuke weiterverarbeitet werden.
Nachträgliche Fokusverlagerungen
Die Möglichkeiten, die sich mit solchen 3D-Bilddaten ergeben, sind vielfältig. Dazu gehören zum Beispiel Schärfenachführungen (Fokus Pull) im Videobereich sowie nachträgliche Neu-Fokussierungen. Die Fotos und Videos des K|Lens One können mit allen 3D-Displays, wie Stereo, Hologramm oder Lichtfeld genutzt werde. Außerdem lassen sich mit den Daten Inhalte in der Web-Integration lebendiger und erfahrbarer gestalten. Dabei haben die Nutzer immer vollen Zugriff auf die neun Perspektiven der aufgenommenen Szenen, mit denen sie arbeiten können.
„Wir freuen uns sehr, dass die K|Lens One endlich ins Licht treten wird“, sagt Matthias Schmitz, CEO von K|Lens. „Unser leidenschaftliches Team hat seit fünf Jahren unermüdlich an dem Projekt gearbeitet, und jetzt ist es an der Zeit, diesen nächsten Evolutionsschritt in der Welt der Fotografie und Videografie zu vollziehen. Die K|Lens One wird kreativen Köpfen ein neues Tool bieten, mit dem sie neue Formate und Möglichkeiten entdecken können. Wir können es kaum abwarten, die ersten Ergebnisse zu sehen!“
Das K|Lens One Kickstarter-Paket enthält das Objektiv K|Lens One mit Objektivschelle und die Software SeeDeep. Als Add-on kann ein 5″ Monitor mit nativer Software zur Unterstützung bei der Bildkomposition dazu bestellt werden.
Link zur Kickstarter-Kampagne des K|Lens One:
https://www.kickstarter.com/projects/k-lens-one/k-lens-one
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