Die Arbeitsgruppe „image market – business trends“ und der Bundesverband professioneller Bildanbieter BVPAZ haben im März dieses Jahres zum inzwischen fünften Mal eine Untersuchung zum deutschen Bildermarkt durchgeführt. Unter der Leitung von Prof. Lars Bauernschmitt wurden im Rahmen dieser Erhebung Bildagenturen und bildagenturähnlich arbeitende Fotograf:innen zur aktuellen Entwicklung des Bildermarktes in Deutschland befragt.
Wie schon im vergangenen Jahr stand die Erhebung im Zeichen der Corona-Pandemie, deren Auswirkungen noch immer deutlich spürbar sind. Gleichzeitig belegen die Ergebnisse der Untersuchung aber auch den seit langem stattfindenden Strukturwandel der Bildbranche.
Obwohl die Zahl der Teilnehmenden erheblich unter der der Vorjahre lag, zeigen die Ergebnisse deutlich die Veränderung der Bildbranche, die sich in einer Fragmentierung der Anbieterseite niederschlägt, neue Vertriebs- und Erlösmodelle hervorbringt und eine Verringerung der Zahl klassischer Bildagenturen nach sich zieht, wobei sich klassische Vertriebs- und Lizenzierungsmodelle allen Unkenrufen zum Trotz gleichzeitig als sehr langlebig erweisen.
- Nach wie vor bietet die überwiegende Zahl der Agenturen, die sich an dieser Erhebung beteiligten, die klassischen Lizenzierungsmodelle Rights Managed (71,4 Prozent der Agenturen) und Royalty Free (64,3 Prozent der Agenturen) an. Eigene Lizenzierungsmodelle bieten dagegen nur 14,3 Prozent der befragten Unternehmen. Dabei sind 63,9 Prozent der von diesen Unternehmen insgesamt angebotenen Bilder RM-Material und nur 15,0 Prozent RF-Material.
- Das von den Befragten angebotene Bildmaterial wird von diesen mit 62,0 Prozent (RM) und 70,7 Prozent (RF) weit überwiegend exklusiv angeboten.
- Während von den Bildagenturen im Jahr 2020 nur drei von dreizehn, also 23,1 Prozent der Agenturen, die sich in diesem Jahr an der Erhebung beteiligten, Coronahilfen in Anspruch nahmen, waren das 2021 vier von dreizehn und damit 30,8 Prozent. Tendenziell ist die Zahl damit gestiegen, bleibt aber immer noch deutlich unter einem Drittel der Befragten. Die weit überwiegende Mehrheit der Agenturen hat keine Coronahilfen in Anspruch genommen.
- Unter den Befragten dieser Erhebung wurden vor allem einzelne Fotograf:innen, die auch agenturähnliche Dienstleistungen anbieten durch Coronahilfen unterstützt.
Zusammengefasst sind die Ergebnisse in einem 8-seitigen Bericht, der beim BVPA angefordert werden kann, und unter http://www.larsbauernschmitt.de/forschung/ zum Download bereit steht.