Eine breit gefächerte Auswahl an Vintage-Kameras, -Optiken und Fotografien stand bei der 42. Leitz Photographica Auction am 9. und 10. Juni 2023 zum Verkauf. Wir werfen einen Blick auf die Highlights der Auktion.
Die zweimal jährlich stattfindende Leitz Photographica Auction zählt zu den größten und renommiertesten Versteigerungen von Vintage-Kameras und -Kamera-Zubehör der Welt. Die 42. Ausgabe der Veranstaltungsreihe startete am 9. Juni mit der Fotografie-Auktion „Modern Times“. Unter den 100 Positionen fanden sich unter anderem Werke von Harold Edgerton, Raoul Hausmann, Imogen Cunningham, Helmut Newton, Ansel Adams und Walker Evans. Die früheste Fotografie im Aufgebot – „Child at Window“ von Lewis Hines (1874-1940) – wurde 1910 aufgenommen und damit 85 Jahre vor „Cagliari (Red Umbrella), 1995“. Letztere Aufnahme stammt von Massimo Vitali, Jahrgang 1944, der mit großformatigen Farbfotografien Bekanntheit erlangte. „Cagliari“ zeigt eine mit kräftigen Farben und hohem Detailreichtum angereicherte Urlaubszenerie an einem Badestrand in Sardinien. Die Fotografie war einem Bieter 33.600 Euro wert – der Spitzenpreis der Fotografie-Auktion.
Auch bei der 42. Leitz Photographica Auction am 9. und 10. Juni 2023 stand eine große Auswahl an Vintage-Kameras, -Optiken und -Fotografien zum Verkauf. Insbesondere eine seltene Leica M3 black paint mit schwarzem Bildzählwerk sowie eine Leica Model A Anastigmat stießen bei den Bietern, die im Leitz Park in Wetzlar, telefonisch oder online an der Auktion teilnahmen, auf reges Interesse. Den höchsten Preis – 900.000 Euro inklusive Aufgeld – erzielte unter den zahlreichen historischen Kameras schließlich eine Leica 250 GG Reporter. Bei den Fotografien setzte sich die „Cagliari“ von Massimo Vitali an die Spitze. Sie erzielte 33.600 Euro (ebenfalls inklusive Aufgeld). Damit wurde die Veranstaltung ihrem einzigartigen Ruf in der Welt der Fotografie einmal mehr gerecht.
Highlights der Leitz Photographica Auction: Begehrte Sonderedition von Terry O‘Neill und mehr
Auch bei der Versteigerung der historischen Fotoapparate und des Vintage-Kamerazubehörs am darauffolgenden Tag wurden herausragende Ergebnisse erzielt. Dabei beschränkten sich die Ergebnisse nicht nur auf die oberen Preiskategorien. Neben Losen, die bereits im Vorfeld der Auktion zu den Highlights zählten – so erzielte die Leica 250 GG Reporter mit MOOEV-Motor, Baujahr 1948, nach hartem Bietergefecht 900.000 Euro inklusive Aufgeld, und die Leica M3 black paint „First Batch black dial“ wurde für 540. 000 Euro inklusive Aufgeld versteigert wurde, überraschten auch jene, die nicht auf den obersten Rängen standen: Ein Thambar 2,2/9 cm Tropen Case – eine Objektivschutzhülle aus Aluminium – fand für 4.800 Euro inklusive Aufgeld einen neuen Besitzer und lag damit 3.000 Euro über der oberen Schätzung. Eine Leica MD-22 ‘Operation Camera’ sorgte ebenfalls für Furore. Sie wurde auf 20.000 bis 22.000 Euro geschätzt. 132.000 Euro (inklusive Aufgeld) war sie einem Bieter schließlich wert.
Die Leica MP ‚Terry O’Neill’ verzeichnete einen noch größeren Preissprung. Die Fotografie „The Morning After“ des 2019 verstorbenen Briten zählte bereits am Vortag zu den begehrtesten Losen der „Modern Times“ und erzielte 7.800 Euro inklusive Aufgeld. O‘Neills MP, die 2018 als eine von 35 Kameras einer Special Limited Edition auf den Markt kam, wurde mit einer Leica Summilux-M 50 mm f1.4 ASPH und einem limitierten Druck von Audrey Hepburn (mit Vogel auf der Schulter) versteigert und auf 32.000 bis 36.000 Euro geschätzt. Mit 240.000 Euro inklusive Aufgeld wurde das Los nach intensivem Bietgefecht zugeschlagen.
Eifrig gesteigert wurden auch die anderen Kameras aus prominentem Vorbesitz. Die „M2 black paint Walker Evans“ (Los 192, Schätzpreis 60.000 bis 70.000 Euro) erzielte einen Preis von 72.000 Euro. Die „M3 black paint John Bulmer“ (Los 194, Schätzpreis 80.000 bis 100.000 Euro) war einem Sammler 102.000 Euro wert. Beide Preise inklusive Aufgeld.
72.000 Euro für den guten Zweck
Ein weiteres Highlight ist das Charity Los der 42. Leitz Photographica Auction. Es handelt sich um eine Leica M11 Brass”. Angeregt durch die Idee eines fotoaffinen Hollywoodstars, produzierte Leica 2021 eine Kamera, deren äußere Metallteile komplett aus Messing bestehen und damit deutlich schneller Verschleißerscheinungen zeigen als herkömmliche Aluminiummodelle. Produziert wurden von dieser Kamera nur zwei Exemplare. Eines erhielt der Schauspieler selbst. Das andere wurde nun für einen guten Zweck versteigert.
„Das Charity Los ist ein Fixpunkt in unserer Auktionsreihe, der bei Sammlern auf großes Interesse stößt. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Leica M11 ‚Brass‘ auch diesmal wieder eine besondere Rarität anbieten und einen Erlös von 72.000 Euro für Licht ins Dunkel erzielen konnten“, erklärt Alexander Sedlak, Geschäftsführer der Leitz Photographica Auction. Der Schätzpreis für die ‚Brass‘ lag bei 12.000 bis 14.000 Euro. Der Hammerpreis lag bei 60.000 Euro, das Premium bei 12.000 Euro. Der gesamte Erlös wird gespendet.
Auf Wiedersehen in Wien
Wie immer gilt: Nach der Auktion ist vor der Auktion. Das Team von Leica Camera Classics nimmt ab sofort Kameras und Fotografien für die nächste Auktion, die Leitz Photographica Auction 43, entgegen. Diese findet am 24. und 25. November in Wien statt. Auch bei dieser Auktion werden Fotografien und Kameras berühmter Fotografen im Mittelpunkt stehen.
Weitere Informationen unter: www.leitz-auction.com
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